05.09.2017 – Hessen

Die Alte Kapelle in Steffenberg-Niedereisenhausen wird feierlich wiedereingeweiht

Alte Kapelle

Blick ins Innere der Alten Kapelle in Steffenberg-Niedereisenhaus vor der Restaurierung © Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Die Alte Kapelle in Steffenberg-Niedereisenhaus © Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Erlebbarer Raum im Dorf

Nach fünfjähriger Sanierung der Fachwerkkirche von Steffenberg-Niedereisen­hausen feiern der Verein Niederseifenhausen Dorf(er)leben und der Förderkreis Alte Kirchen e.V. am 8. September 2017 um 18.00 Uhr die Wiedereinweihung.

Wohl wegen der Nähe zur Furt über die Perf entstand im späten 12. oder 13. Jahrhundert in Niedereisenhausen eine erste Kapelle. Bis heute liegt die im Kern mittelalterliche kleine Saalkirche mit Fachwerkchor zentral im Ort. Das hohe Bruchsteinerdgeschoss stammt vermutlich vom mittelalterlichen Vorgänger. Nach einem schweren Hagel- oder Unwetterschaden um 1660 bauten spätere Generationen darauf ein kräftiges Fachwerkgeschoss auf, das durch quadratische Gefache, teilweise mit Andreaskreuzen, Gitterwerk oder Streben geprägt wird. Ein mittelalterlicher Altar, doppelstöckige Emporen, eine barocke Kanzel und historische Bänke zeugen vom Glauben vieler Epochen. Der ursprüngliche Westeingang wurde im 19. Jahrhundert auf die Südseite versetzt. Ein verschiefertes Walmdach mit Dachreiter deckt den regional typischen Kirchenbau.

Bis zum Ende des 18. Jahrhundert wurden hier mindestens vier Gottesdienste im Jahr abgehalten. Danach feierte man Gottesdienst nur noch am Sonntag Trinitatis und am Jakobustag - zur Erinnerung an einen Hagelsturm im Jahr 1639.

Nach der letzten Instandsetzung in den 1980er Jahren traten erneut Schäden am Fachwerk, insbesondere der westlichen Wetterseite auf. Durch undichte Dachdeckung war Nässe in den Dachstuhl eingedrungen und schädigte Konstruktion, Decke, Wandfassungen, Putze und Raumfassungen. Schwamm hat sich gebildet.

Der Förderkreis Alte Kirche rettete 1981 durch Kauf die sich damals im Besitz der politischen Gemeinde befindliche Kirche. Es folgte eine teilweise Instandsetzung und eine kulturelle Nutzung. 2007 wurde bereits die Hälfte der Dachdeckung saniert, nunmehr stand die Verschieferung des Westgiebels, die Instandsetzung der Dachflächen, die Reparatur der Fassade und die Queraussteifung an.

Nicht zuletzt da die DSD 2013 und 2015 dank ihrer Spender und der Lotterie GlücksSpirale insgesamt über 85.000 Euro für die Außen- und Innensanierung zur Verfügung stellte, konnten auch andere Fördermittel von Bund und Land in Anspruch genommen werden.