08.11.2022 – Nordrhein-Westfalen

Die Alte Schmiede in Mettmann

Die Alte Schmiede in Mettmann * Foto: Marcus Fuhren

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DSD hilft Flutopfern mit Förderverträgen

Einen symbolischen Fördervertrag für die ehemalige Alte Schmiede in Mettmann überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 11. November 2022 um 14.30 Uhr Elisabeth Janssen, Ortskuratorin Düsseldorf der DSD, an Denkmaleigentümer Sean Orzechowski.

Dank der zahlreichen Spenden, die nach der Flut im vergangenen Jahr bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) eingingen, kann auch der Eigentümer der Alten Schmiede bei den Wiederherstellungsmaßnahmen unterstützt werden. Konkret stehen 16.924 Euro für die Arbeiten im Bruchsteinkeller und im Erdgeschoss zur Verfügung. Das Gebäude profitierte bereits durch die unmittelbar nach der Flut am 14. Juli 2021 bereitgestellte DSD-Nothilfe.

Das Gesamtensemble Gut Heresbach besitzt lokalhistorische und hauskundliche Bedeutung. Die einstige Schmiede ist ein seltenes Beispiel eines Fachwerkhauses mit Schmiede und verkörpert ein wichtiges Dokument für den wirtschaftlichen Funktionszusammenhang des Gutes. Das Baudenkmal ist eines der über 610 Objekte, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

An einer alten Landstraße zwischen Mettmann und Wuppertal, an der Geländekante des angrenzenden Düsseltales, liegt das landschaftsprägende Gut Heresbach. Die Hofanlage besteht aus Wohnhaus, Torbau, mehreren Stallungen und Scheunen, der Remise, einem Backhaus und einer ehemals wohl dazugehörigen Schmiede jenseits der Straße. Bereits 1326 wird an dieser Stelle ein Bauernhof urkundlich erwähnt. 1496 wurde auf dem damals Salhof Hertzbach genannten Anwesen Konrad Heresbach geboren, ein Humanist und Schüler des Erasmus von Rotterdam. Der Jurist und Theologe Heresbach arbeitete später als Prinzenerzieher und Diplomat am Hof des Herzogs Johann von Kleve-Jülich-Berg.

Zum Objekt:

Das heutige Ensemble stammt weitgehend aus dem 17./18. Jahrhundert. Die längsrechteckige Hoffläche der geschlossenen Vierflügelanlage, um die sich in unterschiedlichen Abständen zusätzlich die Remise, das Backhaus und zwei Scheunen gruppieren, wird von eingeschossigen Wirtschaftsbauten mit halbkreisförmigen Fenstern umstanden. Durch einen hinteren Tordurchgang erreicht man eine Freifläche, auf der sich das eingeschossige, fachwerksichtige Backhaus über einem Natursteinsockel erhebt. Fast quadratische Gefache gliedern den kleinen Bau, den ein Satteldach deckt. Die Schmiede zeigt sich als zweigeschossiger Fachwerkbau auf einem Bruchsteinsockel.