28.01.2023 – Nordrhein-Westfalen

Die Außenhülle von Alt St. Martin in Bonn-Muffendorf wird saniert

Kabelbrand verursachte 2017 erhebliche Schäden

An der Sanierung der Außenhülle der Kirche Alt St. Martin in Bonn-Muffendorf beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Erträge der treuhänderischen Emil und Hanna Flatz-Stiftung in der DSD, zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale mit 50.000 Euro. Den dazugehörigen Fördervertrag überbringt Bernd-Michael Vangerow, Ortskurator Bonn der DSD, im Beisein von Nicole Beutgen-Kuttner von WestLotto am Dienstag, den 31. Januar 2023 um 11.00 Uhr vor Ort an Pfarrer Pater Dr. Gianluca Carlin. Das Gotteshaus zählt zu den über 720 Projekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Die Kirche Alt Sankt Martin liegt zentral im Bad Godesberger Ortsteil Muffendorf, umgeben von einem ummauerten Friedhof. Durch den Fund eines Weihesteins für die Göttin Diana konnte ein römisches Heiligtum an gleicher Stelle belegt werden. Die christliche Kirche wird urkundlich im Jahr 913 erwähnt. Als Ende des 19. Jahrhunderts eine neue und größere St. Martins Kirche errichtet wurde, geriet die alte Kirche in Vergessenheit. Es begannen erst Jahre später die ersten Instandsetzungs- und Ausbesserungsarbeiten, bei denen auch alte Gebäudeteile freigelegt werden konnten. 2017 führte ein Kabelbrand zu erheblichen Schäden. Durch das Feuer wurden die Deckenbretter des Seitenschiffs, deren Unterkonstruktion, die Dämmung und Teile des Dachstuhls beschädigt. Durch die Rauch- und Rußgase wurden darüber hinaus Teile des Innenraums sowie Ausstattungsgegenstände stark in Mitleidenschaft gezogen.

Zum Objekt

Im 10./11. Jahrhundert ersetzte man die alte Kirche durch eine neue Saalkirche aus heimischem Trachyt und Tuff. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde sie dann um eine Apsis, einen quadratischen Westturm mit Pyramidenhelm und ein nördliches Seitenschiff mit kleiner Apsis und Rundbogenportal erweitert. Der Chor erhielt in dieser Zeit ein Kreuzrippengewölbe. Im 17. Jahrhundert setzte man an den heutigen Putzbau eine zweigeschossige Sakristei an. Bemerkenswert sind ein gemauerter Blockaltar in der Hauptapsis, der aus der Zeit um 1210 stammt, die Sakristeitür mit schmiedeeisernen Beschlägen und ein kesselförmiger Taufstein aus Andesit. Die barocken Überformungen nahm man in den Jahren 1910/1911 zurück.