24.11.2020 – Bayern

Die Brücke von Schloss Eisenburg in Memmingen wird instandgesetzt

Eine rund 32 Meter lange befahrbare Bogenbrücke von Brückenbeginn bis Brückenende

Einen Fördervertrag über 30.000 Euro stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale für die Instandsetzung der Brücke von Schloss Eisenburg in Memmingen zur Verfügung. Das Schloss gehört nunmehr zu den über 440 Objekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Die barocke Bogenbrücke wurde um das Jahr 1741 errichtet. Die Jahreszahl steht auf einem Stein auf der Südseite eines Pfeilers des über einen tiefen Halsgraben führenden Übergangs. Während Stiche aus dem 19. Jahrhundert die heutige Brückenform darstellen, zeigt ein Stich aus dem Jahr 1710 eine vierfeldrige Brücke mit einem Torhaus. Heute misst die befahrbare Bogenbrücke rund 32 Meter von Brückenbeginn bis Brückenende. Von Ost nach West steigt sie um 2,40 Meter an. Der größte Bogen misst sechs Meter in der Talsohle. Östlich davon haben zwei Bögen eine Spannweite von 2,30 Meter bzw. 2,80 Meter. Westlich sind die drei Bögen 2,70 Meter, 3,10 Meter und 2,20 Meter weit. Die Fahrbahnbreite beträgt 3,25 Meter.

Die Bögen wurden aus Ziegelmauerwerk hergestellt. Die Bogenstärke ist mit 55 Zentimeter bei allen Bögen gleich stark ausgeführt, dabei liegen zwei 38 und 17 Zentimeter starke Bögen übereinander. Die Pfeiler sind unterschiedlich stark gemauert und zwischen 75 Zentimeter und 1,35 Meter stark. Die Pfeilerfundamente haben bis auf einen keinen Fundamentvorsprung. Die Pfeiler und Fundamente sind wie die Bögen aus Ziegelsteinen gemauert und außenseitig verputzt.

Das Schloss war bis 1803 im Besitz der Ritter von Eisenburg. Die Anlage liegt nordöstlich von Memmingen auf einem natürlichen Hügel, auf dem wahrscheinlich bereits eine keltische Volksburg stand. Nach Aussterben der Herren von Eisenburg fiel die Burg zunächst an das Land, bis es 1926 die Familie Forster kaufte. Das winkelförmige Schloss mit seinen Walmdächern ist im Kern mittelalterlich und steht heute im wesentlichen als Bau des 17. Jahrhunderts da. 1896 haben es die Eigentümer neugotisch umgebaut und nach einem Brand 1927 wiederaufgebaut.

Heute prägt die Gesamtanlage des Schlosses das Erscheinungsbild der Region. Es hat im weiten Umfeld durchaus Seltenheitswert.