Brüderkirche in Altenburg * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Pohl
Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.
DownloadVon 1270 bis 1280 errichteten die Franziskaner in unmittelbarer Nähe des Marktplatzes eine Klosteranlage mit Klosterkirche, Konventsgebäude und Kreuzgang. Die Kirche hatte, entsprechend den franziskanischen Regeln, keinen Turm. In der vermauerten Gruft der Brüderkirche befinden sich noch heute die Särge von Angehörigen des Altenburger Fürstenhauses der Zeit von 1629 bis 1675. Ende des 19. Jahrhunderts erwies sich die alte Brüderkirche aufgrund des Bevölkerungszuwachses als zu klein. Ein öffentlicher Wettbewerb für deutsche evangelische Architekten wurde zum Entwurf eines repräsentativen Neubaus am Marktplatz ausgeschrieben, die alte baufällige Kirche wurde abgebrochen. Von 1902 bis 1905 entstand die neue Brüderkirche.
Zum Objekt:
Zur Kirche führt ein durch Bepflanzungen und Wasserspeier belebter Treppenaufgang. Eine doppelarmige Freitreppe mit massivem Sandsteingeländer führt zu einem geräumigen Altan. Das Portal wird von zwei Leuchter tragenden Engelfiguren verziert. Im Zentrum der Ostfassade befindet sich ein großes Mosaik mit einer Darstellung der Bergpredigt. Das Mosaik stammt, wie auch die Wandgemälde in der Kirche, von Otto Berg.
Die Brüderkirche ist ein Zentralbau. Der Altarraum liegt im Westen. Dem eigentlichen Kirchenbau vorgelagert sind Säle für Konfirmanden und Chor. Dazwischen befinden sich die Taufhalle, die Vorhalle und Treppenzugänge zu den den Zentralraum dreiseitig umgebenden Emporen. Zwei freie Portalzugänge führen zu den Hof- und Gartenanlagen. Neugotik ist der Architekturstil im Äußeren der Brüderkirche, Formen der Neuromantik und des Jugendstils sind beigemischt. In der Raumgestaltung präsentiert sich die Predigtkirche als Rotunde, bei der der Besucher von jedem Platz freien Blick auf Altar und Kanzel hat.