Am Dienstag, den 10. Oktober 2017 um 10.30 Uhr besucht Johann Behringer, Ortskurator Hamburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), bei einem Pressetermin vor Ort Pastor Matthias Lemme, um sich einen Eindruck von den Restaurierungsarbeiten auf dem Alten Friedhof bei der Christianskirche in Hamburg-Ottensen zu verschaffen. Die DSD hat dank der Lotterie GlücksSpirale bereits 2014 und 2015 Maßnahmen an der Christianskirche selbst gefördert und unterstützt, nun in diesem Jahr zum ersten Mal die Wiederherstellung der Außenanlagen auf dem Kirchhof mit 20.000 Euro.
An der Stelle einer baufällig gewordenen Vorgängerkirche aus dem 16. Jahrhundert entstand von 1735 bis 1738 die barocke Christianskirche, deren Namenspatron König Christian VI. von Dänemark ist, der den Neubau veranlasst hat. Weil jedoch auf dem kleinen Friedhof bei der Kirche der Dichter Gottlieb Klopstock und seine beiden Ehefrauen bestattet sind, wird das Gotteshaus auch Klopstockkirche genannt. Der die Kirche umgebende Kirchhof wurde 1952 in eine Grünanlage umgewandelt, auf dem sich aber noch einige wertvolle klassizistische Grabmäler befinden.
Risse durchschnitten noch vor kurzem das Turmmauerwerk in seiner gesamten Stärke, so dass sogar das Kirchenschiff vom Turm abriss. Auch nachdem die verursachenden Setzungen zur Ruhe gekommen waren, floss Wasser in das Gebäude und führte zu Frostsprengungen und Mauerwerkzermürbungen. Nach fundierten Voruntersuchungen 2013 wurde das Außenmauerwerk der Kirche 2014 saniert. 2015 grub man den Traufstreifen um die Kirche auf und sanierte das angrenzende Mauerwerk.
Weitere Maßnahmen stehen an. Gleichzeitig hat die Kirchengemeinde jedoch begonnen, jetzt schon das Umfeld der Kirche herzurichten. Umfangreiche Rodungsarbeiten sind bereits erfolgt. Grabsteine werden neu versetzt und von einer Bauhistorikerin untersucht. Die Denkmalschutzstiftung unterstützt konkret anstehende Maßnahmen im Bereich West/Südwest. Dazu gehört auch die Restaurierung von Grabsteinen sowie der Grabstätte der Familie Klopstock.
Die Christianskirche mit ihrem Friedhof gehört zu den über 40 Bauwerken, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hamburg gefördert hat.