Die Denkmalstiftung Eisenach in der DSD wird vorgestellt

Langfassung: Seit 2001 trug die treuhänderische Wandelhalle Eisenach-Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit insgesamt über 172.000 Euro zur Wiederherstellung und Restaurierung der Wandelhalle in Eisenach bei. Im Mai 2019 setzte Rosemarie Schneider, Mitglied des Vorstands der Treuhandstiftung und DSD-Ortskuratorin durch die Übergabe einer Bronzetafel mit dem Hinweis „DSD – Gefördert durch die treuhänderische Wandelhalle Eisenach-Stiftung“ den Schlussstein. Mit der Fertigstellung der Wandelhalle beschloss der Vorstand der Treuhandstiftung den Stiftungszweck zu erweitern und den Namen der „neuen“ Stiftung an das umfangreichere Aufgabengebiet anzupassen. So entstand die treuhänderische Denkmalstiftung Eisenach in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Künftig wird sie die Restaurierung, Erhaltung und Pflege von unter Denkmalschutz gestellten öffentlichen Gebäuden und Baudenkmalen in Eisenach fördern.

Bei der offiziellen Vorstellung der treuhänderischen Denkmalstiftung Eisenach in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz am Dienstag, den 8. September 2020 um 16.30 Uhr im Rathaus wird zugleich eines der ersten Förderobjekte der neuen Treuhandstiftung vorgestellt. Das Schmale Haus am Johannisplatz 9 in Eisenach wurde Ende August 2020 von der Denkmalstiftung Eisenach käuflich erworben, um dieses für die Stadt so bedeutende Baudenkmal zu erhalten und zu pflegen. Künftig soll es der Stadt Eisenach zur Verfügung stehen. Beim Kauf unterstützte dankenswerterweise die Wartburg Sparkasse die Denkmalstiftung beim Erwerb mit dem halben Kaufpreis. Die Denkmalstiftung griff ihrerseits auf Rücklagen zurück. Die Treuhandstiftung hofft für die Zukunft auf die Unterstützung der Bürger Eisenachs, damit der dauerhafte Erhalt des „Handtuchs“, wie das Schmale Haus auch genannt wird, wie bei der Wandelhalle gelingt.

Erbaut wurde das Schmale Haus wohl Mitte des 18. Jahrhunderts. 1880 sollte es abgerissen werden, als die Stadt auf dem Johannisplatz ansehnlichere Bauten zu errichten plante. Da sich der damalige Besitzer des Schmalen Hauses zu verkaufen weigerte und die in der Folge auferlegten städtischen Auflagen erfüllte, blieb das Haus stehen, während daneben neu und sehr viel größer gebaut wurde. Während der Bauarbeiten musste das Häuschen abgestützt werden, um nicht umzufallen. 1902/1903 erhielt das Bauwerk seinen jetzigen Jugendstil-Fassadenanstrich. Ab 1940 wurde aus dem Haus heraus Obst und Gemüse verkauft, die damaligen Verkaufsläden sind heute fest verschlossen.

Das schmale Haus ist nicht nur ein besonderes baugeschichtliches Objekt, es spielt auch für die Sozialgeschichte der Stadt Eisenach und der jüngeren deutschen Geschichte eine besondere Rolle. Der vormalige Eigentümer, Klaus Trippstein, erwarb das damals erneut vom Abriss bedrohte Haus 1973, restaurierte es und wohnte dort bis zu seinem Tod vor drei Jahren. In das Schmale Haus lud er zu seinen Montagsrunden ein, bei denen durchgängig fünf bis sieben Eisenacher sich zeitgeschichtlichen Themen widmeten, was zu DDR-Zeiten nicht immer gerne gesehen wurde.

Spenden und Zustiftungen sind in jeder Höhe möglich:
DSD-Denkmalstiftung Eisenach
IBAN: DE44 3708 0040 0212 7994 04BIC: DRESDEFF370.

Weitere Infos derzeit noch unter www.denkmalschutz.de/ueber-uns/treuhandstiftungen/detail/denkmalstiftung-eisenach