18.12.2017 – Sachsen-Anhalt

Die Dorfkirche in Darnewitz - Förderprojekt der DSD

Kleines Gotteshaus macht groß was vor

Dank einer zweckgebundenen Spende überbringt bei einem Pressetermin vor Ort Dr. Volker Stephan, Ortskurator Stendal der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Mittwoch, den 20. Dezember 2017 um 11.00 Uhr einen symbolischen Fördervertrag über 5.000 Euro für die Dachdeckerarbeiten an der Dorfkirche in Kläden-Darnewitz an Renate Pickelmann, die Vorsitzende des Vereins „Wir für Darnewitz“.

Die Dorfkirche von Darnewitz wurde 1832 als Gutskirche erbaut. Der damalige Besitzer des Ritterguts Kläden, Carl Theodosius von Levetzow, ließ sie im Vorwerk errichten. Beim Neubau des rechteckigen neogotischen Feldsteinbaus mit Backsteingliederung nutzte man die Grundmauern eines spätromanischen Vorgängerbaus.

Über dem Westteil der Saalkirche erhebt sich ein quadratischer Fachwerkturm, der im Inneren auf zwei schlanken Holzsäulen ruht. Die Fachwerkkonstruktion des Turmes ist außen mit dünnen Ziegeln verblendet, die mit den Gefachen verzahnt sind. So sollte der Eindruck eines gemauerten Turms entstehen. Der gerade Ostabschluss ist außen durch Blendbögen gegliedert.

Im flach gedeckten Inneren sind insbesondere die neogotische Kanzelaltarwand von 1832 mit seitlichen Durchgängen und die achteckige Sandsteintaufe des 15. Jahrhunderts hervorzuheben. Bemerkenswert an dieser kleinen Dorfkirche ist, dass sie von außen wie eine kleine Dorfkirche wirkt, der nahezu quadratische Kirchenraum aus dem frühen 19. Jahrhundert aber großzügig und modern wirkt. Dieser Effekt wurde vor allem dadurch erzielt, dass der Kanzelaltar sich über die gesamte Breite des Raumes erstreckt.

Aufgrund einer Veränderung des Glockenstuhls im letzten Jahrhundert wurden die Schwingungen fatalerweise direkt ins Mauerwerk abgeleitet. Somit dürfen die Glocken nicht geläutet werden. Der Glockenstuhl soll verändert und die Glocken sollen richtig aufgehangen werden.

Die kleine Kirche erfreut sich großer Beliebtheit als Tauf- und Hochzeitskirche, liegt außerdem an einer Fahrradroute der Altmark und wird daher gern und häufig aufgesucht.

Die Darnewitzer Dorfkirche gehört zu den über 560 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.