24.05.2018 – Mecklenburg-Vorpommern

Die Dorfkirche in Sagard auf Rügen bekommt ein neues Chordach

Nachlassspende hilft bei der Restaurierung

Für die Wiederherstellung des Chordachs der St. Michaelskirche in Sagard auf Rügen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr dank einer Nachlassspende 10.000 Euro zur Verfügung. Den dazugehörigen Fördervertrag überbringt bei einem Foto- und Pressetermin am Dienstag, den 29. Mai 2018 um 10.00 Uhr Beate Eckert, Ortskuratorin Rügen der DSD, an Pfarrer Peter Nieber. Die Denkmalschutzstiftung bringt durch die Förderung ihre Wertschätzung für eine der ältesten Dorfkirchen Rügens zum Ausdruck. Bei dem Termin werden die Sanierungsmaßnahmen im Dachstuhl vor Ort erläutert.

Die Sankt-Michaels-Kirche zu Sagard wurde im frühen 13. Jahrhundert als romanische Dorfkirche erbaut. Um 1400 erneuerte man den Chor und im 15. Jahrhundert wurde das nördliche Seitenschiff und die Südkapelle am östlichen Langhausjoch angebaut.

Im Inneren haben sich kostbare Ausstattungsstücke erhalten, so die bemalte Holzdecke und die wertvolle Chorausstattung. Der Altaraufsatz stammt von Elias Keßler, dem bedeutendsten Barockbildhauer Schwedisch-Pommerns im 18. Jahrhundert. Ein Schnitzwerk von Max Uecker stellt den Heiligen Michael beim Kampf mit dem Drachen dar. Sehenswert sind auch die noch vorhandenen, gut erhaltenen romanischen Fensteröffnungen des ehemaligen Obergadens, die durch den Einbau der Gewölbe und des Daches auf der Nordseite von außen verdeckt, im Inneren des Daches aber noch gut sichtbar sind.

Problematisch ist insgesamt der zu kurze Überstand des Daches, der eine permanente Durchfeuchtung der Wände und insbesondere des Fundamentbereichs zur Folge hat. Die Feuchtigkeit dringt ins Innere ein. Betroffen ist die gesamte Innenausstattung, insbesondere aber die polychrom gefasste Holzdecke. Bei der nun erfolgenden Neueindeckung des Chorpolygons, die sich an die bereits erfolgte Deckung des Chorhalsdaches anschließt, soll der Dachüberstand erweitert werden, um die Feuchtigkeitsschäden zu verringern.

St. Michael gehört zu den über 520 Objekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.