16.10.2017 – Hamburg

Die Dreifaltigkeitskirche in Hamm bekommt Besuch

Fackeln leuchten wieder am alten Platz

Kurzfassung: Am 18. Oktober 2017 um 11.00 Uhr besucht Johann Behringer, Ortskurator Hamburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), bei einem Pressetermin vor Ort Pastor Johannes Kühn, um sich die Restaurierungsarbeiten an der Dreifaltigkeitskirche in Hamburg-Hamm erläutern zu lassen. Die DSD unterstützt in diesem Jahr die Restaurierung der historischen Fackelleuchten an der Kirche dank der Lotterie GlücksSpirale und zahlreicher zweckgebundener Spenden mit 16.000 Euro. Die Dreifaltigkeitskirche in Hamm, ein beeindruckendes Zeugnis der Sakralkunst der 1950er Jahre, gehört zu den über 40 Bauwerken, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hamburg gefördert hat.

Dreifaltigkeitskirche in Hamburg-Hamm © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Falke

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Innenraum der Dreifaltigkeitskirche in Hamburg-Hamm © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Falke

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Langfassung: Am Mittwoch, den 18. Oktober 2017 um 11.00 Uhr besucht Johann Behringer, Ortskurator Hamburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), bei einem Pressetermin vor Ort Pastor Johannes Kühn, um sich die Restaurierungsarbeiten an der Dreifaltigkeitskirche in Hamburg-Hamm und die Bedeutung des Bauwerks für das Gemeindeleben und die öffentliche Wahrnehmung erläutern zu lassen. Die DSD unterstützt in diesem Jahr die Restaurierung der historischen Fackelleuchten an der Kirche dank der Lotterie GlücksSpirale und zahlreicher zweckgebundener Spenden mit 16.000 Euro.

Die Kirche und ihre Ausstattung wurden von 2005 bis 2012 restauriert. Dabei fand man die Lampenkörper der wandseitigen „Fackeln" wieder, die in den 1970er Jahren ausgetauscht worden waren, weil der geschlossene Edelstahlköper mit eingefügter Opalglastülle nicht genügend Licht spendete. Diese werden nun aufgearbeitet und auf die erhaltenen Fackelstangen aufgesetzt. Die Lichtsituation wird durch sieben zusätzliche Strahler, die versteckt im oberen Bereich der Betonpfeiler angebracht werden, ergänzt.

Die Dreifaltigkeitskirche im Hamburger Stadtteil Hamm liegt weithin sichtbar auf der Höhe des Geestabhangs. Nach der Zerstörung der alten Dreifaltigkeitskirche im Juli 1943 begann 1956 der Neubau des Gotteshauses nach Plänen des Münchner Architekten Reinhard Riemerschmid, die Einweihung fand im Jahr darauf statt. Die Kirche, der modernste Kirchenbau der 1950er Jahre in Norddeutschland, hat sich unverändert erhalten.

Die Stahlbetonkonstruktion der Kirche erhebt sich auf elliptischem Grundriss und bildet mit dem freistehenden Turm die griechischen Buchstaben Alpha und Omega, ein Christus als Herrn der Zeit darstellendes Symbol. Zwischen den Stahlbetonpfeilern der Außenhaut hat man Wandflächen aus gelbem Klinker hochgezogen. Der Turm, der bis an die Geestkante gerückt ist, wird durch eine einschwingende Fassadenwand mit horizontal gliedernden Bändern an das Kirchenschiff angebunden.

Der Innenraum vermittelt das Gefühl schlichter Strenge, Ruhe und Offenheit. Nach dem Eintreten durch die Doppeltüren folgt ein als Winterkirche gestaltetes Foyer, an das sich der weite Kirchenraum mit eingezogener Orgel- und Sängerempore auf der West- und Nordseite anschließt. Der Fußboden senkt sich fast unmerklich zum Altar ab, die Decke steigt dramatisch an. Der Raum wird durch die hohen, bis zum Scheitel der Decke nach innen zulaufenden Betonpfeiler rhythmisiert. In den Zwischenfeldern der Pfeiler liegen die hochangesetzten Durchfensterungen in Form von sich nach vorne öffnenden Dreiecken. Die Backsteinwände unterhalb der Fenster sind mit einem schmückenden Backsteinversatzmuster aus größeren und dunkleren Formaten gestaltet und betonen so die Höhe des Raumes zusätzlich. Zahlreiche hochwertige Details, wie die Gestaltung der Emporenbrüstung, der Kirchenbänke, des Orgelprospekts und kleinerer Ausstattungsdetails sind Zeugnisse der Bauzeit und bis zum heutigen Tage im Original erhalten.

Die Dreifaltigkeitskirche in Hamm gehört zu den über 40 Bauwerken, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hamburg gefördert hat.