16.10.2017 – Mecklenburg-Vorpommern

Die DSD fördert erneut die St. Marienkirche in Bergen

St. Marienkirche in Bergen © Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Malereien in der St. Marienkirche in Bergen © Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Romanische Ganzausmalung

Am Mittwoch, den 18. Oktober 2017 um 15.30 Uhr überbringt Beate Eckert, Ortskuratorin Rügen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), einen symbolischen Fördervertrag über 30.000 Euro für die restlichen Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten an den Wandmalereien an der Ostwand der St. Marienkirche in Bergen sowie die Arbeiten an der Nordwand des nördlichen Querhausarms an Tino Mehner, den Vorsitzenden des Kirchengemeinderates. Die Förderung wurde möglich dank der Erträge der treuhänderischen Margarethe Bierlein-Stiftung in der DSD.

Der Baubeginn der Marienkirche wird um 1180 vermutet. Sie wurde 1193 zur Kirche des von Jaromar gegründeten Benediktinerinnenklosters bestimmt, das um 1250 die Zisterzienserregeln annahm. Anfang des 14. Jahrhunderts führten die Arbeiten am Kirchenbau zum Umbau in eine Halle, der Westquerbau erhielt seinen Mittelturm und die Hauptapsis einen mehreckigen Abschluss mit dreigeteilten Spitzbogenfenstern.

Im Chor und im Querschiff sind die einzigen Beispiele romanischer Ganzausmalung nach einem einheitlichen Programm in Norddeutschland erhalten. Über einer umlaufenden Ornamentzone im Chor finden sich als Hauptbilder an der Nordwand das "Paradies", an der Südwand das "Fegefeuer und die Hölle", darüber Szenen des Weltgerichtes und zwei Streifen mit Figuren aus dem Neuen Testament und Heilige. Die im 19. Jahrhundert freigelegten Malereien sind teilweise stark restauriert und ergänzt worden.

Aufgrund jahrelang bestehender Feuchteprobleme waren die mittelalterlichen Ausmalungen im Bereich des Chores und der Querhäuser in ihrer Substanz gefährdet. Die kräftige Farbigkeit war nur noch geschwächt nachvollziehbar. Des Weiteren musste das Klima stabilisiert werden, um die Malereien dauerhaft zu sichern.

Die Marienkirche gehört seit 1993 zu den über 520 Projekten, die die private DSD dank Spenden, Erträgen von Treuhandstiftungen und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.