28.05.2021 – Bayern

Die Eggelhofkapelle in Achsheim

In ungebrochener Tradition

Nach der letzten Instandsetzung der Eggelhofkapelle in Achsheim vor 50 Jahren sind erneut Standsicherheitsprobleme, Schäden im Bereich der Dachtragwerke sowie Mauerwerks- und Wandputzrisse zu beheben. An der Reparatur des Außen- und Innenwandputzes beteiligt sich dank einer zweckgebundenen Spende auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 10.000 Euro. Die Kapelle Zur schmerzhaften Muttergottes mit dem ältesten Barockaltar im Landkreis Augsburg und einem Chorfresko des Barockkünstlers Johann Baptist Enderle gehört somit zu den über 500 Objekten, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Die stattliche Kapelle liegt ostwärts des Gutshofs auf nach Osten abfallendem Gelände und ist von einer Mauer umgeben. 1356 schenkte der Augsburger Bürger Johann Luitfried dem Domkapitel den Eggelhof. Der baufällig gewordene rechteckige romanische Chor der dortigen Eggelhofkirche wurde 1492 durch einen gotischen Chorraum ersetzt. Das romanische Schiff blieb zunächst erhalten. 1621 kam es zu größeren Baumaßnahmen. Die spätgotische Kapelle erhielt einen neuen, sechs Schuh hohen Dachreiter über dem Westgiebel, zwei neue Türen und eine Freikanzel. Von den Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges blieb die Wallfahrtskapelle jedoch nicht verschont. 1672 wurde ein neuer Hochaltar angeschafft, der als der älteste Barockaltar des Landkreises Augsburg gilt. Der Baumeister Joseph Meitinger ersetzte dann einhundert Jahre später das baufällige romanische Langhaus durch ein neues und errichtete den Turm. Der spätgotische Chor mit Strebepfeilern wurde zusammen mit dem Langhaus stuckiert. Die in Rokokostuck eingerahmten Deckenbilder stammen von Johann Baptist Enderle aus Donauwörth. Chorfresko und die Kartuschenbilder im Langhaus stellen die Sieben Schmerzen Mariae dar, das Hauptbild im Langhaus die Himmelfahrt der Gottesmutter.

Erwähnenswerte Ausstattungsstücke sind der gotische Vierzehnnothelferaltar aus dem 15. Jahrhundert, das Relief des heiligen Georg im Kampf mit dem Drachen an der Nordwand der Kirche und eine seltene Darstellung des Marientodes. Die Aufnahme der spätgotischen Schnitzgruppe des Marientodes in den 1672 für 159 Gulden angeschafften Hochaltar bedingte eine relativ hohe Predella. Darüber erhebt sich eine Rundbogennische, die eine Pieta aufnahm und zwei auf dem Kreuzbalken sitzende Putti. Die beiden flankierenden Säulen stehen auf Sockeln der Predella. Seitlich der Säulen befinden sich auf Volutenkonsolen mit Knorpelwerk und unter verzierten Halbbögen die Pestheiligen Sebastian und Rochus.