Am südöstlichen Rand der Emder Altstadt entstanden in der Zeit ab 1900 an der Ringstraße direkt hinter der Großen Kirche verschiedene Verwaltungsgebäude, dazu zählen das Amtsgericht, das Konsulat der Niederlande sowie die Auguste-Viktoria-Schule. Die großstädtische Klosterschule wurde 1905 errichtet als Sitz des seit 1872 bestehenden Lyzeums. Es wurde Auguste Viktoria gewidmet, der sozial engagierten Gemahlin von Kaiser Wilhelm Il. Neben einer Höheren Mädchenschule war hier auch ein Lehrerinnenseminar ansässig. Heute dient der Bau der Verwaltung der Stadt Emden.
Zum Objekt:
Der dreigeschossige Ziegelbau erhebt sich auf L-förmigem Grundriss, etwas rückversetzt von der Ringstraße. Zusammen mit einem 1911 gegenüber errichteten Gerichtsgebäude ergibt sich eine Hofsituation. Eine Orientierung am Baustil der niederländischen Renaissance war für die Neubauten gefordert. Ein gedrücktes Korbbogenportal bietet den Zugang, Thermenfenster im Erdgeschoss und Blendnischen im Obergeschoss nehmen das Rundbogenmotiv auf. Sorgfältiger Wechsel von Back- und Naturstein in den Gewänden und Natursteinstreifen zeugen vom hohen gestalterischen Anspruch. Die Walmdächer des Schulbaus haben breite Gauben. Im Innern haben sich neben den Treppenhäusern mit schmiedeeisernen Geländern auch die bauzeitlichen Terrazzoböden erhalten.