11.07.2012 – Presse

Die einst einsturzgefährdete Kirche ist gerettet und saniert

Festliche Dankveranstaltung im Rahmen des
Gemeindefestes in der St. Agnuskirche in Köthen

Kurzfassung: Am 14. Juli 2012 um 11.00 Uhr feiert die Gemeinde der St. Agnuskirche in Köthen das bereits absehbare Ende der insgesamt 16jährigen Bauzeit an der Kirche. Mit einer Festveranstaltung im Rahmen des von Freitag bis Sonntag dauernden Gemeindefestes will man sich bei den Fördermittelgebern, Sponsoren, Baufirmen sowie „den vielen treuen Spendern“ bedanken. Allein die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellte für die Sanierung der Dachkonstruktion und den Innenausbau 1997 und 1999 insgesamt rund 127.000 Euro zur Verfügung. Der barocke Saalbau der Köthener St. Agnuskirche gehört zu den über 500 Förderprojekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung dank individueller Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.

Langfassung: Nach vorbereitenden Maßnahmen im September 1996 begannen 1997 die Dach- und Mauerwerkssanierung, die Instandsetzung der Decken, Fenster, Treppen und Grüfte und weitere Maßnahmen an der zu Beginn der 1990er Jahren stark einsturzgefährdeten St. Agnuskirche in Köthen. Schwamm- und Wurmbefall waren so weit fortgeschritten, dass sich das im Dach angeordnete Hängewerk für die 12,70 Meter messende Spannbreite der Kirchendecke als nicht mehr tragfähig erwies. Zudem war die Schwelle des Fachwerkturmes völlig weggefault.

Nun feiert die Gemeinde das bereits absehbare Ende der 16jährigen Bauzeit am 14. Juli 2012 um 11.00 Uhr. Mit einer Festveranstaltung im Rahmen des von Freitag bis Sonntag dauernden Gemeindefestes möchten sich Pfarrer Lothar Scholz und der Gemeindekirchenrat bei den Fördermittelgebern, Sponsoren, Baufirmen sowie „den vielen treuen Spendern“ bedanken, die die Arbeiten über die Jahre hin begleitet haben. Allein die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellte für die Sanierung der Dachkonstruktion und den Innenausbau 1997 und 1999 insgesamt rund 127.000 Euro zur Verfügung.

St. Agnus in Köthen ist ein barocker Saalbau des Zerbster Baumeisters Johann Bernhard Beuchel. Die verputzte Kirche mit einem Rechteckchor, einem Dachreiter im Westen und einem angebauten Treppenturm an der südöstlichen Seite entstand von 1694 bis 1699. Die Längsseiten des ersten lutherischen Gotteshauses der Stadt sind mit flach vortretenden, giebelbekrönten Mittelrisaliten akzentuiert. Kleinere bauliche Veränderungen erfolgten 1750, 1849, 1888 und 1962.

Das Innere des flachgedeckten Baus prägt eine hölzerne, von Rechteckpfosten getragene Empore. Von der Ausstattung sind insbesondere der gotische Flügelaltar aus dem frühen 16. Jahrhundert, das Abendmahlgemälde aus der Cranachwerkstatt aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts und das Epitaph der Kirchenstifterin, Fürstin Gisela Agnes, hervorzuheben.

In der schlichten St. Agnuskirche spielte Johann Sebastian Bach während seiner Köthener Zeit als Hofkapellmeister, die von 1717 bis 1723 dauerte. Hier komponierte er unter anderem die Brandenburgischen Konzerte und den ersten Teil des Wohltemperierten Klaviers, die im Schloss uraufgeführt wurden.

Die Köthener St. Agnuskirche gehört zu den über 500 Förderprojekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung dank individueller Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.