22.08.2019 – Niedersachsen

Die Fenster als Augen des Hauses

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert in Uelzen

Die Fenster des Hauses werden oft seine Augen genannt. An der Erhaltung der besonders reizvollen Bleiverglasungen mit vielfarbigem Blumenschmuck an der Villa Förtsch in der Heinrichstraße 2 beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Am Montag, den 26. August 2019 um 11.00 Uhr überbringt bei einem Pressetermin vor Ort Professor Paul Georg Lankisch, Ortskurator Lüneburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), einen symbolischen Fördervertrag über 3.500 Euro an die Eigentümer, Heidi Hagemann-Mennerich und Professor Dr. Artur Mennerich. Damit können die dringend notwendigen Maßnahmen durch eine in der Denkmalpflege versierte Fachfirma erfolgen.

Als "Villa Förtsch" wurde der Bau 1903 nördlich der Altstadt, unweit der Stadthalle, in einem Wohngebiet der Hansestadt Uelzen erbaut. Über einem massiv gemauerten Erdgeschoss in L-förmiger Kubatur erhebt sich ein Fachwerkgeschoss mit malerischer Dachlandschaft: ein Zwerchhaus mit Erker und ein Krüppelwalm über dem straßenseitigen Giebel führen zu einem reich bewegten Dach mit zahlreichen Kehlen und Graten. Die Segmentbogenfenster im Erdgeschoss und die schmalen Rechteckfenster im Fachwerkgeschoss weisen eng gesprosste Oberlichter auf. Sie sind unregelmäßig gesetzt und tragen so zur historistischen Wirkung bei. Am Treppenhausfenster an der seitlichen Fassade ist die bauzeitliche Bleiverglasung mit polychromem Blumenschmuck noch erhalten. Um die fein strukturierten historischen Fenster als wichtiges Element der Fassadengliederung erhalten zu können, unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Eigentümer bei der Restaurierung der original erhaltenen „Augen des Hauses“.

Die Villa gehört zu den über 400 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.