26.09.2018 – Mecklenburg-Vorpommern

Die Jahn-Kapelle in Klein Vielen war ein Denkmal in Not

Spendenaufruf in Monumente hatte rundum Erfolg

In der August-Ausgabe des Förderer-Magazins Monumente vor zwei Jahren rief die Deutsche Stiftung Denkmalschutz zu Spenden für die Jahn-Kapelle auf. Im ehemaligen Park des Gutshofes an der Dorfstraße in Klein Vielen, 12 Kilometer nördlich von Neustrelitz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, herrschte damals große Sorge um das denkmalgeschützte Kleinod. Doch dank des Engagements zahlreicher Leser des Magazins konnte noch 2016 mit den Restaurierungsarbeiten begonnen und im darauffolgenden Jahr die Gesamtsanierung fortgeführt werden. Nun erreicht Bürgermeisterin Sylvana Reggentin in diesen Tagen ein weiterer Fördervertrag in Höhe von 47.551 Euro für die Verzierung der Fassade mit Formsteinen unterhalb der Traufen.

Die neugotische Kapelle – ein achteckiger, mit Fialen, Maßwerk und Zierbändern reich geschmückter Bau – wurde von Eduard Rudolph Jahn für die geliebte Gattin ab 1851 auf dem Klingenberg als Begräbnisstätte errichtet. Offenbar wurde die Jahn-Kapelle dennoch nie als Grablege genutzt und geweiht. 1880 verkaufte Jahn das Gut, nur das Grundstück mit dem Zugang zur Kapelle blieb weiterhin in seinem Besitz. Nach seinem Tod und spätestens seit den 1930er Jahren fiel die Gedenkstätte dem Vergessen anheim. Der Hügel wuchs zu, die Kapelle blieb hinter hohen Bäumen verborgen. In dem zweigeschossigen Ziegelsteingebäude lagen Reste der Fialtürmchen, Steinhaufen und bröselnder Zierrat. Sämtliche Maßwerke in den unteren Fenstern fehlten, die im oberen Oktogon waren stark geschädigt.

2015 wurde der Förderverein Jahn-Kapelle Klein Vielen gegründet, der sich für die denkmalpflegerische Instandsetzung und Pflege des Ensembles einsetzt. Zunächst stand die Restaurierung des Gebäudes an. Die Pfeiler mussten dringend überarbeitet, die Gewölbe statisch gesichert und Teile des Mauerwerks neu verfugt werden. Unzählige Zierelemente waren zu ergänzen.

Die Kapelle soll als Stützpunkt in das stark frequentierte Radwandernetz integriert werden, wo im Sommerhalbjahr eine Dauerausstellung die Geschichte dieser und anderer Gutsanlagen erzählt und Lesungen oder Konzerte stattfinden. Zudem soll eine Parkroute den Schlosspark Hohenzieritz, den Gutspark Peckatel, den Schlosspark Dambeck und den Park Pieverstorf mit Klein Vielen verbinden.

Spendenkonto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz
IBAN: DE71 500 400 500 400 500 400 * BIC: COBA DE FF XXX
Verwendungszweck „1120788X Klein-Vielen, Jahn-Kapelle“