18.05.2011 – Presse

Die „kleineren Sänger“ musizieren in der Christuskirche in Ampfurth

Nach zehn Jahren endet die Außensanierung mit einem feierlichen mittelalterlichen Konzert

Kurzfassung: Mit einem Konzert der „cantores minores“, der „kleineren Sänger“, feiert die Christuskirchengemeinde in Ampfurth am 21. Mai 2011 um 18.00 Uhr den Abschluss der zehnjährigen Außensanierung. Anschließend lädt Pfarrerin Helga Pötzsch zu einem Imbiss ein. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) hat die Maßnahmen von 2001 bis 2009 mit rund 230.000 Euro unterstützt. Die Christuskirche in Ampfurth ist damit eines von über 490 Projekten, die die 1985 gegründete private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn bisher allein in Sachsen-Anhalt dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Dazu gehören das Schloss in Ilsenburg, das Simonetti-Haus in Coswig und das Schraubemuseum in Halberstadt.

Langfassung: Mit einem mittelalterlichen Konzert der „cantores minores“, der „kleineren Sänger“, feiert die Gemeinde der Christuskirche in Ampfurth im Landkreis Börde am Samstag, den 21. Mai 2011 um 18.00 Uhr den Abschluss der zehnjährigen Außensanierung. Anschließend lädt Pfarrerin Helga Pötzsch die Besucher herzlich zu einem Imbiss ein.

Die Adelsfamilie von der Asseburg richtete Mitte des 16. Jahrhunderts in der Ampfurther Dorfkirche ihre Familienkapelle ein. Die Christuskirche ist somit eine der frühen protestantischen Schloss- und Dorfkirchen der Region.

Bei dem kleinen Sakralbau handelt es sich um einen schlichten rechteckigen Kirchenbau mit dreiseitig geschlossenem Chor, der vermutlich noch von dem Vorgängerbau aus dem 15. Jahrhundert stammt. Das überstehende Dach wird in einzigartiger Weise von einer Reihe freistehender hölzerner Säulen in einer Art Laubengang gestützt. Das wesentlich größere Dach über dem kleinen Kirchengrundriss wurde Ende des 17. Jahrhunderts konstruiert, um die Emporen im Kirchenschiff zu vergrößern. So entstand in etwa zwei Metern Entfernung zur Außenwand die hölzerne Säulenreihe auf Sandsteinpostamenten, die das Kirchendach und die innere Holztonne trug.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts erfolgte ein Umbau, bei dem man die mittelalterlichen Reste mit verwendete. Vermutlich wurde damals auch das südliche Grabgewölbe angebaut und dem Kirchenschiff im Süden die Herrschaftsloge angefügt. Ende des Jahrhunderts erhielt die Kirche ihren Nordturm. Im Inneren baute man um 1670 ein Holzgewölbe ein, das in Schiff und Chor durchgängig die gleiche Breite hat. Im Westen und im Norden zogen die Bauherren zweigeschossige Emporen, im Chor eine dreigeschossige Empore ein. Dabei kann die nicht sehr hohe dritte Etage nur durch eine bretterverschalte Holzspindel an der Choraußenseite erreicht werden.

Die prächtige Renaissance-Innenausstattung ergänzen die - teilweise Adam Offinger zugeschriebenen - Gemälde aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, die die Altäre und Predellen schmücken. Erhalten sind auch ein Taufstein von 1570, die hölzerne Kanzel von 1671 und eine reiche Zahl prächtiger Epitaphien der Familie von Asseburg.

Die in einem verfüllten Burggraben gegründete Ampfurther Dorfkirche wies 2001 große statische Schäden auf, teilweise bestand sogar Einsturzgefahr. Die statische Sicherung wurde über Jahre sukzessive wiederhergestellt, angefangen beim Nordanbau und beim Südportal. An diesen Maßnahmen beteiligte sich auch die Bonner Denkmalschutz-Stiftung von 2001 bis 2009 mit insgesamt über 230.000 Euro.

Die Christuskirche in Ampfurth ist eines von über 490 Projekten, die die 1985 gegründete private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn bisher allein in Sachsen-Anhalt dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Dazu gehören das Schloss in Ilsenburg, das Simonetti-Haus in Coswig und das Schraubemuseum in Halberstadt.

Bonn, den 18. Mai 2011/Schi