30.11.2024 – Baden-Württemberg

Die Orgel in der Friedenskirche in Ludwigsburg

Von 160 vergleichbaren Walckerorgeln sind nur drei vergleichsweise vollständig erhalten

An der Restaurierung der Orgel in der Friedenskirche in Ludwigsburg beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 100.000 Euro. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt Dr. Fritz Fischer, Ortskurator Stuttgart der DSD, bei einem Pressetermin am Dienstag, den 3. Dezember 2024 um 15.00 Uhr im Beisein von Christoph Grüber von Lotto Baden-Württemberg an Kirchenpfleger Lothar Rücker. Das Gotteshaus gehört nunmehr zu den über 420 Denkmalen, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

Orgel in der Friedenskirche in Ludwigsburg * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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Friedenskirche in Ludwigsburg * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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Nachdem die evangelische Garnisonskirche an der Ostseite des Ludwigsburger Marktplatzes Ende des 19. Jahrhunderts zu klein geworden war, entschied man sich nach langen Diskussionen für einen Neubau. Ludwigsburg war zu dieser Zeit die zweitgrößte Garnisonsstadt Deutschlands. Die neue Garnisonskirche entstand aus einem preisgekrönten Wettbewerbsentwurf, der eine Reihe von sehr exakten Vorgaben machte. Die Kirche sollte symmetrisch zur Achse des Karlsplatzes an Stelle des Obelisken anzuordnen sein und eine dem Schloss Ludwigsburg entsprechende Bauart gewählt werden. Nach Westen hin überragt den Kirchenbau ein fünfgeschossiger Sandsteinturm mit säulengegliedertem Glockengeschoss.

Zum Objekt:

Die Orgel wurde 1903 von der seit 1821 in Ludwigsburg ortsansässigen Firma Walcker erbaut. Das Instrument sollte als “Vorzeigeorgel” und Musterinstrument der Werkstatt für potentielle Kunden wirken. Das Orgeldesign entstand im Zusammenspiel von Walcker und dem Architekten Ludwig Thiersch und ist bauzeitlich kongruent. Das Innere der Orgel stattete Walcker mit von ihm erfundenen Innovationen aus. Der Pfeifenbestand ist heute zu 97 Prozent, der Windladen zu 100 Prozent unverändert erhalten. Auch die Windanlage ist original. In Deutschland sind von 160 vergleichbaren Walckerorgeln aus der Zeit von 1880 bis 1920 nur drei vergleichsweise vollständig erhalten.