26.11.2015 – Niedersachsen

Die Restaurierung der Münstermann Kanzel in der St. Hippolyt-Kirche in Nordenham ist abgeschlossen

Blexens hölzerner Predigtstuhl

Auch dank der treuhänderischen Johann-Emkes-Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) kann die Gemeinde der St. Hippolyt-Kirche in Nordenham-Blexen den Abschluss der gelungenen Restaurierung ihrer Mün­stermann Kanzel feiern. Jan Janssen, Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Oldenburg, wird den „Predigtstuhl“ beim Festgottesdienst am Ersten Adventssonntag, den 29. November 2015 um 10.00 Uhr wieder in Gebrauch nehmen. In der sich anschließenden Feierstunde übergeben Marianne und Dr. Harro Lührmann, die Stifter der Johann-Emkes-Stiftung, zur Erinnerung an das private Engagement bei der Restaurierung eine Bronzetafel mit der Aufschrift „Gefördert durch die Johann-Emkes-Stiftung“. Sie wird an der Außenwand der Kirche angebracht.

Die Johann-Emkes-Stiftung stellte 15.000 Euro der rund 40.000 Euro teuren Restaurierung zur Verfügung. Sie ist eine von über 220 Stiftungen, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) treuhänderisch unter ihr Dach aufgenommen hat. Die auf Dauer angelegte Unterstützung dieser Treuhandstiftungen hat sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem wichtigen Förderinstrument entwickelt, das nicht mehr aus der deutschen Denkmallandschaft wegzudenken ist. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert das Stiftungskonzept mit einem eigenen Stifter-Service.

Über die kunstgeschichtliche Bedeutung der Münstermann Kanzel spricht bei der Feierstunde Oberkirchenrat Achim Knöfel. Ludwig Münstermann (1560 oder 1575-1638/1639) gilt als einer der exponiertesten Vertreter der manieristischen Bildhauerkunst Norddeutschlands. Seine Bildwerke sind bekannt für ihre Bewegtheit und dramatische Ausdruckskraft. Sie werden oftmals gerahmt von kleinteiligen Ornament- und Architekturelementen. Charakteristisch für Münstermann ist eine überschwenglich grelle, leuchtende Farbgebung. Münstermanns Altäre, Kanzeln und Orgelprospekte stehen überwiegend im Oldenburgischen. Die Kirche in Blexen, in der bis zur Reformation die Keule des heiligen Hippolytus aufbewahrt wurde, besaß im Kirchhof zu Ehren des ersten Bremer Bischofs Willehad, der bei einem Aufenthalt in Blexen verstorben ist, einen Brunnen über einer nach ihm benannten Quelle, die im Mittelalter als wunderkräftig galt und Ziel von Wallfahrten war. Im Inneren der Kirche finden sich zahlreiche historische Ausstattungsstücke, darunter eine spätgotische Wandmalerei in den Gewölbekappen des Westjochs, der im 19. Jahrhundert umgestaltete Altar und neben der barocken Kanzel von 1638 sieben Statuen aus der Werkstatt Ludwig Münstermanns.

Spendenkonto: DSD Stiftung Johann Emkes-Stiftung
IBAN: DE31 3801 0111 1027 7582 64
Verwendungszweck: „Evangelische Kirchen in Oldenburg und Wesermarsch“.