26.11.2015 – Thüringen

Die St. Blasii-Kirche in Nordhausen erhält einen Fördervertrag der DSD

Restaurierung am Turmgewölbe

Dank der treuhänderischen Brunhilde und Ludwig Wiederholt-Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) kann Barbara Schönfelder, DSD-Ortskuratorin Weimar der DSD, einen Fördervertrag in Höhe von 4.300 Euro für die Natursteinarbeiten an den Seitenschiffen und am Turmgewölbe der St. Blasii-Kirche in Nordhausen überbringen. Das Dokument nimmt Pfarrer Wolf-Johannes von Biela am Sonntag, den 29. November 2015 um 10.00 Uhr vor Ort entgegen. St. Blasii gehört seit 2003 zu den über 430 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen gefördert hat.

Die spätgotische, dreischiffige Hallenkirche St. Blasii bildet den Mittelpunkt der Stadt. Der spätgotische Neubau entstand in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts aus unverputztem, zum Teil unbehauenem Bruchstein. Er gliedert sich in unterschiedlich breite Seitenschiffe, ein wenig ausladendes Querhaus, einen Chor und den mächtigen Westbau. 1489 wurden das Langhaus vollendet und das Chorgewölbe geschlossen. Zwischen 1735 und 1740 baute man das Gotteshaus barock um. Gotische Portale mit Stabwerkrahmung im Norden und Süden sowie Maßwerkfenster und Strebepfeiler am südlichen Seitenschiff und am Chor dominieren die Fassaden. Am Westbau werden die beiden achteckigen, dreigeschossigen Türme von Lisenen, Gesimsen, Spitzbogenfenstern und Spitzbogenfriesen gegliedert. Die sich gegeneinander neigenden Türme verbindet eine Holzbrücke. Die ursprünglichen Spitzhelme der Türme wurden am Nordturm zerstört und am Südturm im oberen Drittel durch eine offene Laterne ersetzt. Das Innere wird geprägt durch das kurze Langhaus. Das östliche Querhaus mit einer fast quadratischen Vierung führt durch einen spitzbogigen Triumphbogen zum erhöhten Chor. Im Inneren des Westbaus befindet sich im Erdgeschoss ein niedriger, kapellenartiger Raum mit Kreuzgratgewölben, der sich zum Schiff mit zwei flachen spitzbogigen Arkaden öffnet. Langhaus und Chor werden von spitzbogigen Kreuzrippengewölben überspannt. Eine dreiseitige hölzerne Empore auf Holzsäulen stammt aus dem 17. Jahrhundert. 1945 erlitt das Querhaus schwere Kriegsschäden, die Barockausstattung wurde zerstört.

Die Brunhilde und Ludwig Wiederholt-Stiftung ist eine von über 220 Stiftungen, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz treuhänderisch unter ihr Dach aufgenommen hat. Die auf Dauer angelegte Unterstützung der Treuhandstiftungen hat sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem wichtigen Förderinstrument entwickelt, das nicht mehr aus der deutschen Denkmallandschaft wegzudenken ist. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert das Stiftungskonzept mit einem eigenen Stiftungszentrum.