04.09.2019 – Thüringen

Die St. Trinitatiskirche in Hauröden wird von der DSD gefördert

Stiftungsfonds Dorfkirchen hilft

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt in diesem Jahr dank ihres Dorfkirchenfonds 18.000 Euro für die statische Ertüchtigung und Sanierung der Fachwerkschwellen, die Verringerung der Feuchtebelastung und den Holzschutz in der St. Trinitatiskirche in Hauröden zur Verfügung. Nun besucht bei einem Pressetermin vor Ort am Donnerstag, den 5. September 2019 um 10.00 Uhr Hans-Ulrich Pohlmann, Ortskurator Mühlhausen der DSD, die Pastorin Ulrike Kosmalla, um sich von Architektin Susanne Kreil-Kremberg den Baufortschritt erläutern zu lassen. St. Trinitatis gehört zu den über 480 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.

Die kleine fachwerksichtige Saalkirche St. Trinitatis wurde von 1697 bis 1692 auf einem Natursteinsockel mit dreiseitigem Ostabschluss erbaut. Aus dem über dem Chor abgewalmten Satteldach wächst im Westen ein aus dem Quadrat ins Oktogon übergehender mächtiger, verschieferter Dachturm, der von einer Schweifhaube mit Laterne bekrönt wird. Hochrechteckfenster belichten den Innenraum. Zu betreten ist die Kirche im Süden durch ein zweiflügeliges, von Pilastern gerahmtes Renaissance-Portal mit Dreiecksgiebel, Kugelaufsätzen und Inschrift.

Im Inneren hat sich eine qualitätvolle bauzeitliche Holzausstattung erhalten. Gedrehte Säulen mit geschnitzten Kapitellen tragen die dreiseitige Empore. Die Emporenbrüstungen zeigen Malereien aus dem Leben Jesu und Stifternamen. Die Gitter der Logeneinbauten sind teilweise reich beschnitzt. Zwei freistehende, beschnitzte Stützen im Westen tragen den Dachturm. Eine mit Wolken, Engeln und Spruchbändern bemalte Tonnendecke überspannt den Raum.

Der barocke Kanzelaltar aus dem Jahr 1692 hat einen zweigeschossigen Säulenaufbau, er wird flankiert von Evangelistenfiguren. Der Schalldeckel der Kanzel ist einer Krone nachempfunden. Die Orgel wurde 1861 von Friedrich Wilhelm Holland aus Schmiedefeld bei Suhl gebaut. Im Südostfenster sind dreizehn Glasmedaillons mit Apostelfiguren aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erhalten.

Die Kirche zählt mit ihrer nahezu kompletten Originalausstattung zu den schönsten Barockkirchen des Eichsfeldes.