Dank einer Nachlassspende kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr für Malerarbeiten im Inneren der Stülerkirche in Nietwerder im Landkreis Ostprignitz-Ruppin mit 7.000 Euro unterstützen. Den Fördervertrag erhält Pfarrerin Ute Feuerstack in diesen Tagen. Die Kirche verdankt ihren Namen der Überarbeitung der Baupläne durch den bekannten Architekten Friedrich August Stüler. Die Stülerkirche ist eines von über 630 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Brandenburg fördern konnte.
Die Kirche wurde 1867 auf einem Sockel aus Feldsteinmauerwerk im neugotischen Stil aus hellgelbem Ziegelmauerwerk errichtet. Die Saalkirche hat einen Westturm und eine eingezogene mehreckige Apsis. 1937/1938 baute man unter der Empore einen Vorraum ein, der seinerzeit als Leichenhalle und Geräteraum, heute als Winterkirche dient.
Das Kirchenschiff deckt ein Satteldach mit Schieferdeckung. Drei spitzbogige, bleiverglaste Maßwerkfenster öffnen die Langseiten des Schiffs. Die Wandflächen sind nur durch die Öffnungen und durch Sockel- und Trauf- bzw. Ortgangsgesims gegliedert. Durch diese sehr sparsame Verwendung von Gliederungselementen tritt das Kirchenschiff als klarer, kubischer Baukörper deutlicher in Erscheinung.
Der etwa 30 Meter hohe Turm ist bis in rund 5 Meter Höhe quadratisch und setzt sich darüber achteckig fort. Den oberen Abschluss des Turms bildet der gemauerte Turmhelm in Form einer steilen, achtseitigen Pyramide, die Kugel und Kreuz bekrönen.
Der Innenraum der Kirche ist in Kubatur und Ausstattung gut erhalten. Ihn prägt derzeit die inzwischen recht schadhafte Ausmalung der 1960er Jahre. Damals wählte man Farbtöne, die nicht dem Charakter der Kirche entsprachen. Auch die Qualität der Ausführung ließ zu wünschen übrig. Die vorgesehene Neufassung orientiert sich an der bauzeitlichen Gestaltung, die durch restauratorische Untersuchungen belegt ist.