26.04.2011 – Presse

Die Vierländer Kirche St. Severini wird saniert

Ortskurator überbringt Fördervertrag in Hamburg

Kurzfassung: Für die anstehenden Sanierungsarbeiten an der St. Severini-Kirche in Hamburg Kirchwerder überbringt Dr. Klaus Röhrer, Ortskurator Hamburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Stefanie Wille von Lotto Hamburg am 29. April 2011 um 10.00 Uhr einen Vertrag über 25.000 Euro an Pastor Joachim Sach. Die St. Severini-Kirche in Kirchwerder, eine der sogenannten Vierländer Kirchen, ist somit eines von 23 Denkmalen, die die DSD dank privater Spenden und aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein im Bundesland Hamburg fördern konnte. Dazu gehören etwa der Lieger Caesar, das Spiekerhus im Museumsdorf Volksdorf und Hof Eggers in Bergedorf.

Langfassung: Für die anstehenden Sanierungsarbeiten an der St. Severini-Kirche in Hamburg Kirchwerder überbringt Dr. Klaus Röhrer, Ortskurator Hamburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Stefanie Wille von der Lotto Hamburg GmbH am Freitag, den 29. April 2011 um 10.00 Uhr einen Vertrag über 25.000 Euro an Pastor Joachim Sach. Damit sollen konkret die Zimmermannsarbeiten am Holztragwerk und die Erneuerung der Schalung am freistehenden Glockenturm unterstützt werden.

St. Severini gehört zu den bereits im Mittelalter errichteten Vierländer Kirchen, die in dem rund 70 Quadratkilometer großen Gebiet der Vierlande um Curslack, Kirchwerder, Neuen- und Altengamme entstanden sind. Es handelt sich um einschiffige feldsteinerne Saalkirchen. Die hölzernen Kirchtürme wurden abseits des Kirchengebäudes errichtet.

Die Severinskirche ist die größte der Vierländer Kirchen und stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert. Reste der gequaderten Mauerschichtungen des frühgotischen Baus finden sich noch im westlichen Teil der Nordwand. Zisterziensermönche aus Scharnebeck bei Lüneburg nutzten die Kirche im Grenzgebiet zu den heidnischen Wenden, worauf noch das typische Spitzbogenportal hinter dem Brauthaus verweist. Das Brauthaus, in dem früher vor der kirchlichen Trauung die zivile Eheschließung stattfand, wurde 1649/50 als Fachwerkanbau vor das Portal gesetzt. Von 1785 bis 1791 wurde die mittelalterliche Kirche im Osten dreiseitig geschlossen und eine hölzerne Tonnendecke eingezogen. Durch deren Einbau – die die ursprüngliche Flachdecke ersetzte – gewann man Platz für die beiderseits des Altars angelegten Doppelemporen. Quer zum Kirchenschiff nach Süden hin kam noch ein Erweiterungsbau hinzu, den man im 20. Jahrhundert erneuern musste.

Der etwas abseits stehende hölzerne Glockenturm von 1604 mit seiner Spitze von 1721 besteht aus einer Eichenholz-Skelettkonstruktion, die sich in eine äußere Pfosten-Riegelkonstruktion und eine den Glockenstuhl bildende innere diagonale Strebenkonstruktion gliedert. Als Witterungsschutz ist der Turm außen mit Nadelholzprofilbrettern verkleidet. Für die Deckung hat man Holzschindeln genommen.

Die umfangreiche Ausstattung der Kirche, die fast zur Gänze von der bäuerlichen Bevölkerung gestiftet wurde, legt Zeugnis ab für das hochstehende ländliche Handwerk. Wertvoll sind ebenso der barocke Altar wie die Emporen bzw. die klassizistische, Mahagoni furnierte Holzkanzel, aber auch die Gestühleblöcke von 1641 mit ihren reichen Renaissanceintarsien, die zu den Spezialitäten der Vierlande gehören. Auf dem Kirchhof finden sich noch rund neunzig Sandsteingrabplatten des 16. bis 18. Jahrhunderts.

Die Vierländer Kirche St. Severini in Kirchwerder ist eines von 23 Denkmalen, die die DSD dank privater Spenden und aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein im Bundesland Hamburg fördern konnte. Dazu gehören der Lieger Caesar, das Spiekerhus im Museumsdorf Volksdorf und Hof Eggers in Bergedorf.

Bonn, den 26. April 2011