15.07.2015 – Presse , Rheinland-Pfalz

Die Welschnonnenkirche in Trier wird zum zweiten Mal von der DSD gefördert

Zunächst kommt das Dach

Ein Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) erreicht in diesen Tagen Anton Viktor Wyrobisch von der Marianischen Bürgersodalität Trier von 1610 e.V. Damit stehen 32.000 Euro für die Dachsanierung der Trierer Welschnonnenkirche zur Verfügung, wo Feuchtigkeitsschäden in der Dachkonstruktion und im Mauerwerk beseitigt werden müssen. Die DSD stellte bereits für den ersten Bauabschnitt im vergangenen Jahr 36.000 Euro bereit.

Die Welschnonnenkirche wurde im Auftrag der "Welschnonnen" genannten Augustiner Chorfrauen von 1714 bis 1717 von Nicolas Minden errichtet. Sie liegt in der Nähe der Porta Nigra, in der sich die ehemalige Stiftskirche St. Simeon befand. In ihr wurde der Gründer der Welschnonnen, der Lothringer Pierrre Rourier, am 25. Februar 1589 zum Priester geweiht.

Die ehemalige Klosterkirche ist eingebunden in eine barocke Klosteranlage aus den Jahren 1728 bis 1731 und einen Schultrakt der Jahre 1785 bis 1787. Den hochbarocken, einschiffigen Putzbau mit Ecklisenen und geradem Chorschluss deckt ein steiles Dach mit einem doppelgeschossigen Dachreiter. Über schmalen Wandpfeilern und Gurtbögen erhebt sich ein Kreuzgratgewölbe. Die reiche Innenausstattung stammt aus der Erbauungszeit. Die ursprünglich von den Nonnen genutzte Empore reicht von der Westseite des Kircheninnenraums fast bis zu seiner Mitte. Auf ihr steht auch die Orgel aus der Werkstatt der Gebrüder Stumm, die von 1754 bis 1757 gebaut wurde. Es ist das einzige in Trier erhaltene Instrument der Orgelbauerfamilie.

In der Konstruktion des Kirchenschiffdaches haben sich umfangreiche Feuchtigkeitsschäden ausgebreitet. Selbst das Mauerwerk ist durch die Nässe geschädigt. Im vergangenen Jahr begann die Eigentümerin, die Marianische Bürgersodalität Trier, unterstützt von einem Förderverein, das Dach grundlegend instand zu setzen. Daran anschließen soll sich die Innensanierung.

Die Trierer Welschnonnenkirche besitzt aufgrund ihrer prägnanten Architekturgestaltung und reichen Innenausstattung überregionale Bedeutung. Die einzige hochbarocke Kirche Triers zählt seit 2014 zu den über 140 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.