30.05.2017 – Saarland

Die Wendalinuskapelle in Völklingen bekommt Besuch

Historistische Wandbemalung

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt in diesem Jahr für die Restaurierung des Innenraums der Wendalinuskapelle in Ludweiler-Warndt dank der Lotterie GlücksSpirale 14.000 Euro zur Verfügung. Nun besucht Dr. Ulrich Bollert, Ortskurator Saarland der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Michael Burkert, Geschäftsführer von Saartoto, am 1. Juni 2017 um 15.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort Robert Müller, den ersten Vorsitzenden der Patengemeinschaft Wendalinuskapelle e.V., um sich einen Eindruck vom Umfang der Arbeiten zu verschaffen. Die Wendalinuskapelle gehört zu den über 40 Denkmalen, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Saarland fördern konnte.

Wendalinuskapelle in Völklingen © Marie-Luise Preiss/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Wendalinuskapelle in Völklingen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Falke

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Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt in diesem Jahr für die Restaurierung des Innenraums der Wendalinuskapelle in Ludweiler-Warndt dank der Lotterie GlücksSpirale 14.000 Euro zur Verfügung. Um sich einen Eindruck vom Umfang der Arbeiten zu verschaffen, besucht Dr. Ulrich Bollert, Ortskurator Saarland der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Michael Burkert, Geschäftsführer von Saartoto, am Donnerstag, den 1. Juni 2017 um 15.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort Robert Müller, den ersten Vorsitzenden der Patengemeinschaft Wendalinuskapelle e.V. Die DSD verdeutlicht mit der Förderung ihre Wertschätzung für das sehr gut erhaltene Beispiel eines historistischen Sakralraums und dessen Gestaltung, die sich hier noch bis ins Detail erhalten hat.

Im Warndt, einem rund 5.000 Hektar großen Waldgebiet, gründete Graf Ludwig II. von Nassau-Saarbrücken 1604 das nach ihm benannte Dorf "Ludwigsweiler". Im 19. und 20. Jahrhundert prosperierte die Bergbaugemeinde so stark, dass zahlreiche Menschen zuzogen. Auch die Zahl der Katholiken vervielfachte sich rasch, so dass Warndt 1897 ein eigenes katholisches Gotteshaus erhielt. Mit dem Entwurf wurde der Kommunalkreis- und Diözesanbaumeister des Bistums Trier, Reinhold Wirtz, beauftragt. Die Planung sah vor, zunächst eine neugotische Kapelle zu bauen, die später zu einer größeren Kirche erweitert werden könnte. Die Wendalinuskapelle wurde am südlichen Ausgang von Ludweiler-Warndt an der Hauptstraße des Ortes gut sichtbar als zweijochiger Bau auf nahezu quadratischem Grundriss errichtet. Der mehreckige Abschluss der Kirche wäre bei einer Gebäudeerweiterung zum Chorabschluss geworden.

Den Putzsteinbau mit Sandsteingliederung ziert an der Schauseite ein Stufenportal, eine vorgeblendete dreiteilige Spitzbogenfolge passt sich in die Giebelwand ein und rahmt die schmalen Lanzettfenster. Das mit roten Biberschwänzen gedeckte Dach schließt den Bau über einer kreuzrippengewölbten Decke.

Ältestes Ausstattungsdetail im Inneren der Kirche ist der Altar, der auf das Jahr 1707 datiert wird und vorher in der Pfarrkirche Großrosseln stand. Die ursprüngliche Innenausmalung von 1901 wurde in den 1980er Jahren freigelegt. Neben der Darstellung textiler Wandbehänge werden architektonische Elemente und Heiligenbilder dargestellt.

Jahrelange Vernachlässigung machte die Dachsanierung sowie Rodungs- und Aufräumarbeiten nötig. 2015 wurde die Kapelle geschlossen, sie sollte profaniert werden. Daraufhin gründete sich die konfessionsübergreifende Patengemeinschaft Wendalinuskapelle e. V., die sich für den Erhalt der Kapelle und eine neue Nutzung einsetzt. Seit 2016 finden wieder eine Werktagsmesse der Gesamtschule sowie Konzerte, Goldkommunionen und kulturelle Veranstaltungen statt. Die Schäden an der historistischen Ausmalung werden nun bei der Restaurierung der Raumschale beseitigt.

Die Wendalinuskapelle gehört zu den über 40 Denkmalen, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Saarland fördern konnte.