27.08.2018 – Hessen

Dokument bürgerlichen Repräsentationswillens

Dokument bürgerlichen Repräsentationswillens

In diesen Tagen erreicht Denkmaleigentümer Felix Vögtlin ein Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Damit stehen 80.000 Euro für die Restaurierung der Fassade und Fenster von Schloss Hohenroda zur Verfügung. Das landschaftsprägende, künftig als Gruppen- und Tagungshaus dienende Gebäude, das den bürgerlichen Repräsentationswillen seines Erbauers dokumentiert, ist eines von über 200 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Das sogenannte Schloss Hohenroda mit dem dazugehörenden Gutshof steht am Ortseingang von Oberbreitzbach nördlich des Dorfkerns. Der aus einer Kaufmannsfamilie in Olpe stammende Adolph Huppertz ließ das Herrenhaus mit Nebengebäuden – für den Chauffeur und den Gärtner – 1907/1908 nach Plänen des Münchener Architekten Angermeier errichten.

Schloss Hohenroda ist ein zweigeschossiger, massiver Putzbau im neobarocken Stil, der sich über einem hohen Sockelgeschoss erhebt. Zur Straße hin wird die symmetrische Fassade von einem ausschwingenden Mittelrisalit mit bekrönendem Dreiecksgiebel und einem Rundfenster betont. Eine mehrstufige Freitreppe führt zu einem von Säulen gestützten Altan mit Balustergeländer im Obergeschoss. Die Eingangstür flankieren zwei schmale Hochrechteckfenster. Pilaster betonen die Ecken und die Gliederung der einzelnen Bauteile. Ein Ziegel-Mansarddach mit später ausgebauten Gauben, die auf der Rückseite original erhalten sind, deckt den Bau. Die schlichtere Rückseite hat einen einfachen Risalit mit unregelmäßiger Fenstergliederung, in dem sich das Treppenhaus befindet. An den Giebelseiten sind im Erdgeschoss ein Erker und ein Wintergarten angebaut. Im Inneren hat sich die Eingangshalle mit dem bauzeitlichen Treppenhaus erhalten. Das Herrenhaus wurde zeitweise als Verwaltungssitz der Gemeinde genutzt.