30.05.2018 – Thüringen

Dorfkirche in Eishausen wird feierlich wiedereingeweiht

Dorfkirche

Inneres der Dorfkirche in Eishausen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Zimpel

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Inneres der Dorfkirche in Eishausen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Mit vereinten Kräften Schritt für Schritt geschafft

Sechs Mal konnte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) insbesondere dank der treuhänderischen Liselotte Lies und Otto Roosen-Stiftung in der DSD die Wiederherstellung der Dorfkirche in Eishausen im Landkreis Hildburghausen mit insgesamt rund 240.000 Euro unterstützen. Nun kann die Gemeinde am Sonntag, den 3. Juni 2018 feierlich um 9.30 Uhr mit einem Festgottesdienst und um 13.30 Uhr mit einem Festkonzert wiedereingeweiht werden. Die Eishäuser Dorfkirche gehört zu den 460 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden, Erträge ihrer Treuhandstiftungen und Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Thüringen fördern konnte.

Die stattliche Chorturmkirche mit rechteckigem Saal aus dem Jahr 1749 erhebt sich auf erhöhtem Standort über dem Ort Eishausen. Die Kirche wurde anstelle eines kleineren mittelalterlichen Vorgängerbaus errichtet. Reste dieser alten Kirche finden sich unter anderem an den Grundmauern der Sakristei und im Chorturm, der im Kern aus dem 14. Jahrhundert stammt. Die Fassaden des Kirchbauwerks und des Turms gliedern kräftig profilierte Gesimse und Wandpilaster aus buntem Sandstein, die aus dem Mauerwerk hervortreten. Zwischen den mächtigen Eckpilastern sind die großflächigen Außenfassaden verputzt. Den sechsgeschossigen Turm auf quadratischem Grundriss schließt eine Zwiebelhaube mit Laterne ab. Den Innenraum dominieren vierseitig umlaufende Doppelemporen und eine einfach stuckierte Flachdecke. Unter der Kirche befindet sich die Grablege der Herren von Heßberg.

Wegen ihrer exponierten Lage ist die Kirche stark dem Wetter ausgesetzt. 1997 begannen umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz seit 2009 mit unterstützte. Für die kleine Gemeinde bedeutete die Instandsetzung der Kirche eine ungeheure finanzielle Belastung, so dass die einzelnen Abschnitte lediglich Schritt für Schritt erfolgen konnten. Ein sehr engagierter Förderverein und der denkmalerfahrene Architekt trieben das Projekt jedoch in enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden und dem Kreiskirchenamt stetig weiter voran.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat insgesamt über 230 Stiftungen treuhänderisch unter ihr Dach aufgenommen. Die auf Dauer angelegte Unterstützung dieser Treuhandstiftungen hat sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem wichtigen Förderinstrument entwickelt, das nicht mehr aus der deutschen Denkmallandschaft wegzudenken ist.