Bereits zweimal hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale die Fassadensanierung am Heilig-Kreuz-Münster in Schwäbisch Gmünd mit insgesamt 200.000 Euro gefördert. Nun überbringt Gisela Lasartzyk, Ortskuratorin Stuttgart der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort am Dienstag, den 25. Oktober 2022 um 10.00 Uhr im Beisein von Frank Ackermann von Toto-Lotto Baden-Württemberg erneut einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 100.000 Euro für den dritten Bauabschnitt an Dekan Pfarrer Robert Kloker. Treffpunkt ist die Münsterbauhütte. Das Gotteshaus ist eines von über 380 Denkmalen, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Baden-Württemberg fördern konnte.
Zum Objekt
Das Heilig-Kreuz-Münster steht im Zentrum der Altstadt von Schwäbisch Gmünd. Die heute turmlose gotische Hallenkirche mit Umgangschor und Sterngewölben besteht aus einem langgezogenen dreischiffigen Langhaus und einem Hallenchor. Die Kirche ist die erste und größte gotische Hallenkirche Süddeutschlands. Es ist das Ausgangswerk der berühmten Baumeisterfamilie Parler. Durch die Großzügigkeit und Weite prägt der Bau das Stadtbild.
Unter Verwendung von Teilen eines spätromanischen Vorgängerbaus, der beiden Chorflankentürme, begann um 1310/30 der Neubau eines gotischen Kirchengebäudes. Man übertrug die ersten Arbeiten einem heute unbekannten Baumeister. Der plante, dem Vorgängerbau folgend, eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit höherem Mittelschiff und niedrigeren schmalen Seitenschiffen. Der Neubau sollte im Westen beginnen, nach Osten ausgreifen und schrittweise, möglichst ohne Behinderung des Gottesdienstes, den bestehenden romanischen Bau ersetzen. Bald jedoch erfolgte ein tiefgreifender Planwechsel.
Heinrich Parler aus Köln, der zwischen 1320 und 1330 als Nachfolger jenes ersten Gmünder Baumeisters verpflichtet wurde, überzeugte mit dem Projekt einer gotischen Halle mit drei gleichhohen Schiffen und hohen Rundpfeilerarkaden. Eine derartige Hallenkirche war bis dahin in Süddeutschland weithin unbekannt. Um 1350 hatte das neue Langhaus die Chorbogenwand und die Türme des Vorgängerbaus erreicht. 1351 wurde der Grundstein zum Chor gelegt. Bis 1380 betreuten die Parler den Bau, dann fand die Parler-Hütte Gmünd am Ulmer Münster ein größeres Tätigkeitsfeld.