12.06.2017 – Thüringen

Dritter Fördervertrag für die Dorfkirche in Mittelpöllnitz

Dorfkirche in Mittelpöllnitz © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Dorfkirche in Mittelpöllnitz © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Original klassizistisch

Für die Putz-, Stuck- und Natursteinarbeiten an der Westfassade der Dorfkirche in Mittelpöllnitz im Saale-Orla-Kreis stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) wie schon 2014 und 2016 auch in diesem Jahr 10.000 Euro zur Verfügung. Der Fördervertrag erreicht Gerhard Popp, den Vorsitzenden des Gemeindekirchenrats, in diesen Tagen.

Die mitten im Dorf gelegene verputzte Chorturmkirche mit achteckigem Schiff, westlichem rechteckigem Eingangsvorbau und östlichem quadratischem Chorturm wurde 1826/1827 unter Mitwirkung von Clemens Wenzeslaus Coudrays gebaut. Der teilweise ältere Turm geht über einem quadratischen, zweigeschossigen Unterbau mit einem Zwischendach in einen achteckigen Aufsatz mit Schalluken über. Den Turm bekrönt eine verschieferte achteckige Laterne mit Knopf und Wetterfahne.

Der westliche Portalvorbau mit doppelflügeligem Eingangsportal wird von seitlichen Lisenen flankiert, von einem Bogenfeld mit Fenster überspannt und von einem Dreiecksgiebel bekrönt. Das achteckige Schiff deckt ein achteckiges verschiefertes Zeltdach mit Dachhäuschen. Den Zentralraum überspannt ein hölzernes Klostergewölbe, das die Fenster der Dachhäuschen belichtet.

Den Innenraum prägen zweigeschossige Emporen auf schlanken hohen Holzsäulen. Den Chorbereich trennt ein Kanzelaltar. Die weitgehend original erhaltene klassizistische Kirche litt an der maroden Dachdeckung, durch die Nässe in den Dachstuhl eindrang und die Konstruktion schädigte. Eine unkontrollierte Wasserableitung verursachte große Putzschäden.

In den letzten Jahren wurde die Kirche sukzessive instandgesetzt. Mit dem NABU wurde eine Klärung über die Nistplätze der Dohlen erzielt. Seit zwei Jahren wird der gesamte Turm instandgesetzt. Dazu gehören die Sanierung des Außenputzes und des Natursteins der Gewände sowie die Restaurierung der Turmzier, die Reparatur der Dachkonstruktion und Dacheindeckung sowie die Fenstererneuerung.

Die Gemeinde ist sehr engagiert und beteiligt sich, wo es möglich ist, mit Eigenleistung an der Instandsetzung der Kirche. Sie veranstaltet neben den regelmäßigen kirchlichen Veranstaltungen auch Konzerte.

Die Dorfkirche in Mittelpöllnitz ist eines von über 440 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.