23.06.2020 – Nordrhein-Westfalen

DSD-Bronzeplakette für das Alte Kapitänshaus in Brakel

Altes Kapitänshauses in Brakel © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Zur Erinnerung an die privaten Förderer

Einen Fördervertrag über 90.000 Euro für die Dacheindeckung des Alten Kapitänshauses in Brakel mit Sandsteinplatten erhielten die Denkmaleigentümer Johanna und Adrian Tensi im vergangenen Jahr. Nun erreicht sie in diesen Tagen eine Bronzeplakette mit dem Hinweis: „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Durch die Plakette soll das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar bleiben und zugleich zu weiterer Unterstützung motivieren. Das Kapitänshaus gehört zu den über 470 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Das stattliche Haus steht gleich an der Hauptstraße gegenüber der barocken Kapuzinerkirche, dem Erstlingswerk des Architekten Johann Conrad Schlaun, zentral im historischen Ortskern. Der Fachwerkbau entstand wohl im frühen 19. Jahrhundert über den Kellern eines Vorgängerbaus. Das Gebäude erhielt seinen Namen von einem seiner Eigentümer, dem Capitain v. d. Asseburg, der im 18. Jahrhundert zu einer der einflussreichsten Adelsfamilien im Ort gehörte.

Der stattliche Fachwerkbau erhebt sich auf einem hohen Natursteinsockel und ist zum Teil mit einem tonnengewölbten Keller unterbaut. Fundamente und Keller stammen vermutlich von den Vorgängerbauten. Eine zentrale zweiläufige Natursteintreppe führt zu dem repräsentativen Eingangsportal, das von hölzernen Pilastern, Kassettenfeldern und Halbsäulen gerahmt wird. Die doppelflügelige, beschnitzte Kassettentür aus der Zeit um 1800 wird von einem hohen Oberlicht bekrönt. Das symmetrische Fachwerkgerüst zeigt gegenständige Streben. Die Hauptfassade prägen Hochrechteckfenster – im Erdgeschoss mit Klappläden – und ein zentrales Ochsenaugenfenster im Giebel. Ein hohes Mansarddach mit Giebelwalm und regionaltypischer Sandsteinplattendeckung deckt den Bau.

Im Inneren haben sich im Eingangsbereich Mettlacher Fliesen und zwei natursteingerahmte Heizungsklappen, die einst zur Versorgung der Kamine in den Zimmern dienten, erhalten. Bemerkenswert ist der fast 10 Meter tiefe Brunnenschacht im Hausinneren, der vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammt.