24.07.2015 – Presse , Nordrhein-Westfalen

DSD-Bronzeplakette für den ehemaligen Statthalterhof in Alfter

Beispielhaftes Engagement

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellte für Restaurierungsmaßnahmen am ehemaligen Statthalterhof in Alfter zwischen 2011 und 2015 insgesamt 26.000 Euro zur Verfügung. Am 28. Juli 2015 um 11.00 Uhr überbringt nun Michael Vangerow, Ortskurator Bonn der DSD, im Beisein von René Klose von WestLotto an Denkmaleigentümerin Heide Bost eine Plakette mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale". Dadurch bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren. Der ehemalige Statthalterhof gehört zu den über 370 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

ehem. Statthalterhof

Statthalterhof in Alfter © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

Download

Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellte für Restaurierungsmaßnahmen am ehemaligen Statthalterhof in Alfter im Rhein-Sieg-Kreis zwischen 2011 und 2015 insgesamt 26.000 Euro zur Verfügung. Nun überbringt am Dienstag, den 28. Juli 2015 um 11.00 Uhr Michael Vangerow, Ortskurator Bonn der DSD, im Beisein von René Klose, Bezirksleiter Bonn / Rhein Sieg von WestLotto an Denkmaleigentümerin Heide Bost eine Plakette mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale". Dadurch bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren.

1364 wurde der Hof am Platz der heutigen Hofanlage zum Zentrum der Gerichtsbarkeit und Verwaltung der Herrschaft Gielsdorf. Seit dem 17. Jahrhundert hieß die Anlage der Statthalterhof. Er wurde größtenteils vom St. Cassiusstift in Bonn bewirtschaftet. Im Verlauf der Säkularisation unterstellte man die Ländereien und Weingärten zunächst der französischen Domänen- verwaltung, um 1813 wurden sie privatisiert. 1981 verkaufte die Kölner Stadt-konservatorin Dr. Hanna Adenauer das Anwesen an die heutige Bewohnerin.

Der heutige Vierkanthof wurde Mitte des 18. Jahrhunderts unter Einbeziehung älterer Bauteile errichtet. Das zweigeschossige verputzte Fachwerkwohnhaus steht auf L-förmigem Grundriss und präsentiert sich zur Straße hin mit einer dreiachsigen Giebelseite und der Trauffassade. Zwei Zwillingsfenster im Erdgeschoss und drei hochrechteckige Fenster belichten den Bau. Gedeckt wird das Gebäude von Satteldächern. Dem Wohnhaus hat man ein barockes, zweiflügeliges Hoftor mit Rundbogen angebaut. Dessen Portal rahmen Sandsteingewände, Lisenen und ein Schlussstein mit einem Relief-Strahlenkranz und dem Jesus-Monogramm IHS. Vermutlich stammt das Portal vom ehemaligen Jesuitenhof in Bonn und kam während der Säkularisation nach Gielsdorf. Zur Hofseite schließen sich an das Haupthaus einfache Fachwerkbauten, eingeschossige Scheunen- und Stalltrakte, an. Hinter dem Hof liegen Streuobstwiesen und ein Bauerngarten. 1953 errichtete der Architekt Karl Band rückwärtig die Terrassenanlage beim Umbau einiger Wirtschaftsgebäude zu Wohnzwecken.

Der weitgehend original erhaltene Statthalterhof bildet als Ensemble mit dem umliegenden Gelände ein typisches und heute im Vorgebirge seltenes Beispiel für eine solche, einst die Landschaft prägende Hofanlage.

Die Eigentümerin, die das stattliche Anwesen bewohnt und neben der Außeninstandsetzung Zimmer für Zimmer herrichtet, betrachtet das Projekt als ihr Lebenswerk - ein eindrucksvolles Beispiel für einen Privateigentümer, der viele Einschränkungen und Beschwerlichkeiten auf sich nimmt, um Kulturerbe zu erhalten. Der zuletzt geförderte Bauabschnitt in diesem Jahr galt der Herrichtung zweier Biedemeier-Zimmer im ersten Obergeschoss.

Der ehemalige Statthalterhof gehört zu den über 370 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.