23.01.2018 – Nordrhein-Westfalen

DSD-Bronzeplakette für die Hofkirche in Erkelenz

Zur Erinnerung an die privaten Förderer

Für die Erneuerung der Schieferdeckung in Altdeutscher Deckung bei der evangelischen Hofkirche in Erkelenz-Lövenich stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) vor zwei Jahren 50.000 Euro zur Verfügung. Nun überbringt am Freitag, den 26. Januar 2018 um 15.00 Uhr Roland Tauber, Ortskurator Jülicher Land der DSD, zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung an Kirchmeister Gerd Peerlings eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“.

So bleibt das Engagement der privaten Förderer der Denkmalstiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Hofkirche ist eines von über 420 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Erst nach dem Dreißigjährigen Krieg erhielten 1666 religiöse Minderheiten im Rheinland das Recht auf öffentliche Gemeindebildung und Kirchenbau. Die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Lövenich erwarb 1680 am Ortsrand ein Gelände für einen Kirchenbau, der neben Spenden der eigenen Gemeinde, durch Geldgaben niederländischer Gemeinden und des Grafen Reinhardt Vincenz von Hompesch finanziert wurde. 1684 konnte die neue Kirche mit Friedhof eingeweiht werden.

Die Gesamtanlage der Lövenicher Kirche mit Gemeindehaus und Friedhof ist weitgehend original aus der Erbauungszeit erhalten und besitzt besondere regionalhistorische und kirchengeschichtliche Bedeutung als typische Anlage einer reformierten Kirche im Jülicher Gebiet des 17. Jahrhunderts. Die Kirche ist ein einfacher, aus Backstein errichteter Saalbau mit Stichbogenfenster, Walmdach und polygonalem, verschiefertem Dachreiter mit Glocke und geknicktem Spitzhelm. Den Dachreiter mit Glocke erhielt die Lövenicher Kirche erst 1804, denn die evangelisch-reformierten Kirchen der Region wurden häufig in Hinterlagen – also Höfen – in schlichter Bauweise und ohne Turm erbaut, um kein Aufsehen zu erregen.

Ein von Werksteinen gerahmtes Rundbogenportal mit der Jahreszahl 1683 führt in den schlichten Innenraum. Hinter dem Altar ist an der Wand die beschnitzte und mit Stuckmarmor und Vergoldung gestaltete Kanzel angebracht, die ein sechseckiger Schalldeckel bekrönt. Auf der 1811 eingebauten Empore steht eine 1993 erbaute Kabinett-Orgel. Die Taufschale von 1775 ist eine Stiftung aus den Niederlanden.