25.10.2019 – Nordrhein-Westfalen

DSD-Bronzeplakette für die Zehntscheune in Bad Driburg-Dringenberg

Restaurierung aus Abbruchmaterial

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützte 2016 und 2017 die Dachsanierung der Zehntscheune in Bad Driburg-Dringenberg dank der Lotterie GlücksSpirale mit über 180.000 Euro. Nun überbringt Kristin Wichert vom Ortskuratorium Paderborn der DSD gemeinsam mit Jutta Dewenter von WestLotto bei einem Pressetermin vor Ort am Montag, den 28. Oktober 2019 um 16.00 Uhr an Bürgermeister Burkhard Deppe eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Dadurch bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren. Die lokalhistorisch bedeutende, öffentlich genutzte Zehntscheune besitzt mit ihrer in der Gegend immer seltener werdenden regionaltypischen Deckung besondere architektonische Bedeutung und gehört zu den über 460 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Gleich neben der mittelalterlichen Burganlage am Ortseingang liegt auf einem Bergsporn erhöht die zur Burgfreiheit gehörende stattliche Zehntscheune. Das ursprünglich für Wohn- und Wirtschaftszwecke genutzte Gebäude aus dem späten 17. Jahrhundert wurde um 1959 zu einem Veranstaltungsort umgebaut und dazu weitgehend entkernt. 1987 erweiterte man den Bau burgseitig um einen Anbau. Der massive, langgestreckte, verputzte 1682 errichtete Steinbau erhebt sich über einem rechteckigen Grundriss. Die Fassaden prägen sandsteinerne Eckquaderungen, Sandsteingewände und ein steinernes Rundbogentor im Giebel, das von einer bischöflichen Wappenkartusche als Relief mit dem Erbauungsdatum bekrönt wird. Rote Wesersandsteinplatten decken das Dach, dessen Konstruktionshölzer im Kern wohl aus der Erbauungszeit stammen und das vermutlich im 19. Jahrhundert ein Sprengwerk erhielt. Im Bereich des rückwärtigen Giebels war ursprünglich der Wohnbereich.

Bei der letzten größeren Dachsanierung um 1960 verwandte man zur Befestigung der Sandsteinplatten keine rostfreien Nägel, so dass diese korrodierten und die Platten sprengten bzw. deren Verrutschen nicht mehr verhinderten. Die Platten selbst wiesen Absandungen, Ausbrüche und Absplitterungen auf. Zudem war der Fassadenputz geschädigt. Die Stadt als Eigentümerin entschied sich nach kontinuierlichen Dachreparaturen und einer Notsicherung der Dachdeckung, bei der man die Platten provisorisch befestigte und Fehlstellen durch eingeschobene Bleche ersetzte, zu einer grundlegenden Instandsetzung der Sandsteindeckung mit wiederverwendeten und ergänzten Platten. Da es kaum mehr Sandsteinbrüche gibt, die neue Platten herstellen, erfolgte diese "Neudeckung" aus Abbruchmaterial.