09.04.2018 – Presse , Nordrhein-Westfalen

DSD-Bronzeplakette für Fachwerkhaus in Solingen-Höhscheid

Klöntür © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Fachwerkhaus in der Haasenmuehle in Solingen-Höhscheid während der Sanierungsarbeiten © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Klöntür aus der Erbauungszeit

An der Instandsetzung des Fachwerkwohnhauses in der Haasenmühle 8 in Solingen-Höhscheid beteiligte sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 2014 und 2016 mit insgesamt 50.000 Euro. In diesen Tagen nun erreicht die Denkmaleigentümer Benedikt Wiemer und Sarah Wiemer-Mattheus eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. So bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren.

Die Hofschaft Solingen Haasenmühle ist trotz jüngerer Veränderungen als Ensemble kleiner Fachwerkbauten ein anschauliches Beispiel der für die Region typischen historischen Siedlungsform. Erstmals urkundlich im 15. Jahrhundert erwähnt, stammen die heutigen ein- und zweigeschossigen Bauten überwiegend aus dem 17. bis 19. Jahrhundert und sind mit ihren inneren Freiflächen, den zugehörigen Mühlen und der als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesenen Umgebung von besonderer städtebaulicher und historischer Bedeutung für die Entwicklung Solingens.

Das zweigeschossige Fachwerkgebäude Haasenmühle 8 zählt zu den ältesten Häusern der Hofschaft und wurde vermutlich in zwei Bauabschnitten errichtet. In der ersten Bauphase besaß das Haus einen zweizonigen Grundriss, der heute noch im Obergeschoss nachzuvollziehen ist. Im Erdgeschoss bestand der Bau aus Diele, Herdraum und Stube, im Obergeschoss aus zwei Stuben. Später wurde das Gebäude nach Norden mit drei Fachwerkachsen in Ständerbauweise erweitert, nach Westen um eine Gefachachse, die ein abgeschlepptes Satteldach deckt. Bemerkenswert ist die quergeteilte eicherne Eingangstür – die Klöntür – aus der Erbauungszeit. Im Inneren hat sich eine historische Spindeltreppe erhalten. Reste des Fußbodenbelags aus großen Bruchsteinplatten wurden in Teilbereichen freigelegt.

Das Gebäude wies nach jahrelangem Leerstand Schäden an allen Bauteilen auf. Eine akute statische Gefährdung verursachten die Schäden an der Fachwerkkonstruktion. Eine undichte Dachdeckung und undichte Fenster und Türen führten zu Feuchteschäden im Inneren. Die Restaurierungsarbeiten begannen 2012.

Das Fachwerkwohnhaus ist eines von über 440 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.