17.07.2018 – Hessen

DSD-Bronzetafel für das Patrizierhaus Suchier in Bad Karlshafen

Repräsentationsfreude angesehener Zuwanderer

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellte vor zwei Jahren für die Restaurierung des Metallgeländers und die Verankerung der Baluster im Unterbau des Patrizierhauses Suchier in Bad Karlshafen 30.000 Euro zur Verfügung. Nun überbringt Veronika Kühnapfel, Ortskuratorin Werratal der DSD bei einem Pressetermin vor Ort am 20. Juli 2018 um 11.00 Uhr im Beisein von Holger Petry von Lotto Hessen an Denkmaleigentümerin Madelaine Kelly eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Dadurch bleibt das Engagement der privaten Förderer der Denkmalstiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren. Das barocke Handels- und Wohnhaus der Familie Suchier gehört zu den über 200 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellte vor zwei Jahren für die Restaurierung des Metallgeländers und die Verankerung der Baluster im Unterbau des Patrizierhauses Suchier in Bad Karlshafen 30.000 Euro zur Verfügung. Nun überbringt Veronika Kühnapfel, Ortskuratorin Werratal der DSD bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 20. Juli 2018 um 11.00 Uhr im Beisein von Holger Petry von Lotto Hessen an Denkmaleigentümerin Madelaine Kelly eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Dadurch bleibt das Engagement der privaten Förderer der Denkmalstiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren.

Das barocke Handels- und Wohnhaus der Familie Suchier steht in der historischen Altstadt von Bad Karlshafen in einer Ecklage an der direkt zum Hafen führenden Hauptachse der an der Mündung der Diemel in die Weser gegründeten Stadt Bad Karlshafen, die die Landgrafschaft durch einen Kanal direkt mit der Nordsee verbinden sollte. Wegen ihrer wirtschaftlichen Fähigkeiten siedelte der Landgraf die aus Frankreich vertriebenen Hugenotten an.

Die Planstadt mit rechtwinkeligen Straßenzügen wurde um das zentrale Hafenbecken in zwei Bauphasen errichtet. Zunächst entstanden einheitliche, verputzte Zeilenbauten mit Eckbetonung. In der zweiten Phase errichteten die erfolgreichen Handelsfamilien insbesondere an der Weserstraße die großen repräsentativen Handelshäuser.

Typisches Beispiel für solch ein Handelshaus ist das repräsentative Wohn- und Geschäftshaus der Familie Suchier aus dem Jahr 1763, das sich noch heute im Familienbesitz befindet. Der langgestreckte zweigeschossige Putzbau erhebt sich auf einem hohen, rustikagegliederten Sockelgeschoss, das kleine querrechteckige Stichbogenfenster belichten. Symmetrisch hohe, von Natursteingewänden gerahmte Stichbogenfenster gliedern das Hochparterre, während das Obergeschoss Hochrechteckfenster bestimmen. Ein dreigeschossiges Zwerchhaus ragt mit einem Dreiecksgiebel und abschließendem zentralen Ochsenauge weit über das Dach hinaus. Es wird an den Seiten risalitartig durch Eckquaderungen betont. Eckquaderungen finden sich auch an den Hausecken. In der Mitte des Hochparterres des Zwerchhauses liegt ein breites Stichbogenportal mit rustizierter Portaleinfassung. Zum erhöhten Portal führt eine breit gelagerte, zweiläufige Treppe mit einem Unterbau aus Rustikaquadern. Den Treppenlauf unterbricht ein Zwischenpodest, das gusseiserne Geländer zieren florale, reliefierte Balusterformen.

Das barocke Wohn- und Geschäftshaus hat eine besondere städtebauliche Bedeutung. Es dokumentiert den wirtschaftlichen Aufschwung der Hugenottenfamilien in Bad Karlshafen und ihren großbürgerlichen Repräsentationswillen.

Das Patrizierhaus Suchier gehört zu den über 200 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.