22.10.2020 – Berlin

DSD fördert Christuskirche in Berlin

Kirche im Wohnblock

Die Gemeinde der Christuskirche in Friedrichshain-Kreuzberg setzt in diesem Jahr den Turm des Gotteshauses instand. Dazu gehört die Reparatur des Kupferdachs und die Restaurierung des Turmkreuzes sowie die Ertüchtigung der Stahlrückverankerung von Fassadengiebel und Bekrönungen. Dank zahlreicher Spenden und der Lotterie GlücksSpirale stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) zu diesem Zweck einen Fördervertrag in Höhe von 20.000 Euro zur Verfügung. Die Christuskirche gehört zu den 200 Objekten, die die private, in Bonn ansässige Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank zahlreicher Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Berlin fördern konnte.

Die Christuskirche wurde 1906 nach Plänen des Berliner Architekten Georg Pourroy errichtet. Im Stil der märkischen Backsteingotik mit deutlichen Anlehnungen an die englische Gotik steht das Eckgebäude als Blockrandbebauung an der Platzkante des Hohenstaufenplatzes.

Der vieleckige Turm mit dem spitzen Turmhelm in der abknickenden Straßenfassade dient als Gelenk und Verbindungselement zwischen der Kirche und dem zu ihr gehörigen angrenzenden Wohngebäude. Auf den sakralen Charakter des Gebäudes verweisen – abgesehen von dem Turm mit dem krönenden Kreuz – die geschoßübergreifenden Spitzbogenfenster und die giebelbekrönenden steinernen Skulpturen von Engel und Kreuz. Markant sind auch die reich gegliederten Fassaden.

Die Christuskirche ist die erste Freikirche Berlins, die in der Straßenfront errichtet werden durfte, statt wie bis dahin üblich in der zweiten Reihe. Das methodistische Gotteshaus besitzt weiterhin die traditionelle Mittelkanzel und auch die Kniebänke rund um den Abendmahlstisch sind erhalten. Als weitere Besonderheit ist ein großes Dachfenster mit Bleiverglasung zu erwähnen, auf der ein Kreuz in der Sonne dargestellt ist. Das Licht fällt also von oben in den Raum.

Das an der rechten vorderen Stirnseite angebrachte Gemälde des Berliner Kunstmalers Willi Zirges zeigt einen Christus, den 12 einfache Menschen der beginnenden 1920er Jahre umgeben. Zu dem Gemälde hat der Maler und Grafiker Günter Johl 1952 einen großen Wandteppich über der Kanzel mit einem Bibelwort aus dem Matthäus-Evangelium ergänzt.

Das Gotteshaus wurde beim zweiten Bombenangriff der Royal Air Force im August 1940 als erste Kirche Berlins getroffen und beschädigt. Wiederhergerichtet wurde die Christuskirche im Februar 1944 erneut schwer getroffen und ab 1947 wiederaufgebaut.