04.09.2018 – Schleswig-Holstein

DSD fördert das Bürgerhaus Langer Lohberg in Lübeck

Zwei Feuersbrünste überstanden - Äußerst wertvolle Brandwände im Erd- und Obergeschoss

An der Restaurierung des Mauerwerks des Erd- und ersten Obergeschosses des Wohnhauses Langer Lohberg 41 in Lübeck beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr mit 20.000 Euro. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Dr. Raimund Becker-Ritterspach vom Ortskuratorium Lübeck der DSD gemeinsam mit Florian Blömer von NordwestLotto bei einem Pressetermin vor Ort am Donnerstag, den 6. September 2018 um 11.00 Uhr an den Denkmaleigentümer Arne Stolzenwald. Die bauhistorischen Befunde der Brandwände im Erd- und Obergeschoss werden vom Denkmalamt der Hansestadt Lübeck als äußerst wertvoll bewertet.

In der Lübecker Altstadt haben sich bis heute Gänge und Höfe erhalten, die Zeugen des mittelalterlichen Städtebaus sind und oftmals auf Stiftungen wohlhabender Lübecker Bürger zurückgehen. Das Gebäude im Langen Lohberg wurde um 1300 errichtet. Bauhistorische Befunde an den Brandwänden zeigen, dass es an gleicher Stelle einen hölzernen Vorgängerbau gegeben hat, der um 1300 massiv "ummauert" wurde. Negativabdrücke von Ständern und Dachbalken im Mauerwerk bezeugen die These. Der hölzerne Vorgängerbau wurde vermutlich Anfang des 17. Jahrhunderts bei einem Umbau entfernt.

Die Deckenbalken über der Diele im Erdgeschoss sowie die Deckenbalken und das Dachwerk des Seitenflügels sind dendrochronologisch auf die Zeit um 1630 datiert. Das Gebäude hat in den vergangenen Jahrzehnten zwei große Brände überstanden. In den 1980er Jahren wurde bei einem Großbrand die innere Raumstruktur des Vorderhauses in großen Teilen zerstört. Beim letzten Brand im Jahr 2015 wurden das Vorderhaus erneut und das Dach zerstört.

Das Wohnhaus Lohberg 41 gehört zu den über 190 Denkmalen, die die Denkmalschutzstiftung dank ihrer Spender und der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Schleswig-Holstein erhalten helfen konnte.