Das ehemalige Kastenamt, in dem die Einkünfte des Landesherrn verwaltet wurden, liegt im historischen Ortskern von Mainbernheim, einer fränkischen Gründung aus dem 6. oder 7. Jahrhundert. Dendrochronologischen Untersuchungen zufolge geht der Bau im Kern auf das Jahr 1482 zurück. Hofbaumeister Leopoldo Retti veränderte das Gebäude im 18. Jahrhundert und verlängerte es dabei nach Süden. Die Architektur des Hauses sollte dadurch höfischem Anspruch entsprechen.
Das Haus mit Putzgliederung, profilierten und gebohrten Türgewänden und gestaffeltem Sturz ist ein massives Bauwerk auf längsrechteckigem Grundriss mit steilem Vollwalmdach, das zweireihig mit gestaffelten Gaupen besetzt ist. Im Inneren führt eine repräsentative barocke Treppe dreiarmig mit zwei Eckpodesten und quadratischem Treppenauge in die oberen Etagen. In der Nordost-Ecke des Erdgeschosses befindet sich das repräsentative Amtszimmer mit verborgener Wandtreppe in die privaten Gemächer im Obergeschoss. Die historische Ausstattung - Fenster, Türen, Öfen, Treppen und Böden - ist vielfach erhalten.
Im heutigen Erscheinungsbild präsentiert sich das ehemalige Kastenamt als markgräfliches Amtshaus. Die Architektur steht deutlich in der Tradition des reduzierten Barocks des Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Aufgrund seines vollständig überlieferten historischen Grundrisses und der umfangreichen hochwertigen Ausstattung ist dem früheren Kasten- und Fraischamt in Mainbernheim eine landesweite Bedeutung zuzuschreiben, da nur wenige Amtssitze des 18. Jahrhunderts mit solchem Detailreichtum erhalten sind.
Das ehemalige Kastenamt gehört somit zu den über 300 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.