15.01.2020 – Mecklenburg-Vorpommern

DSD fördert das Herrenhaus Vogelsang in Lalendorf

Herrenhaus Vogelsang in Lalendorf © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Siebert

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Der Schwamm im Nordostturm wird bekämpft

Einen symbolischen Fördervertrag über 17.000 Euro für die Schwammbekämpfung im Nordostturm des Herrenhauses Vogelsang in Lalendorf zwischen den Städten Güstrow, Laage und Teterow an der Grenze des Naturparks "Mecklenburger Schweiz" überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 17. Januar 2020 um 14.00 Uhr Ralf Schinke, Ortskurator Rostock der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), an Denkmaleigentümer Dr. Robert Uhde.

Das heutige Herrenhaus im Tudorstil wurde zusammen mit der Parkanlage im englischen Landschaftsstil in der Mitte des 19. Jahrhunderts von der Familie Manecke für repräsentative Zwecke erbaut. 1856 kam es bereits zum Verkauf. Der neugotische Bau des Herrenhauses mit markanten Gestaltungsmerkmalen im Schinkelschen Stil gehört zu den großartigsten neugotischen Bauten Mecklenburgs.

Der zweigeschossige verputzte Backsteinbau mit flachem Walmdach und umlaufendem Zinnenkranz erfährt durch spitzbogige Türen und Seitenfenster, die sich als Gestaltungsmittel auch im Inneren des Hauses finden, eine besondere Qualität. Mittelrisalite auf der Hoffront und Rückseite des Herrenhauses heben die Eingänge mit ihren vorgelagerten Freitreppen hervor. Symmetrisch angeordnete Türme unterstreichen die imposante Bauform. Zu erheblichen baulichen Eingriffen mit starken Versachlichungen im Außenbereich und mit auf Funktionalität ausgerichteten Umbauten im Inneren kam es im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts. Umfangreiche Zusatzbauten wurden errichtet, so ein Eiskeller und ein Teehaus. Der Marstall mit Wasserturm, ein Kutscherhaus und das Inspektorenhaus sind noch heute neben einigen kleineren Stallgebäuden und einem wunderschönen Apfelgarten von der ursprünglichen Gutsanlage als geschlossenes Ensemble erhalten.

1946 richtete die Rote Armee ein Versorgungsgut ein, später wurde die Anlage zum volkseigenen Betrieb. Nach 1988 stand das Herrenhaus leer, erst 2010 fand sich ein neuer Besitzer, der das Gebäude wiederherstellen will. Aufgrund der jahrelangen Vernachlässigung und Beschädigung ist ein komplexes Schadensbild zu reparieren. Große Teile der inneren Struktur sind abgängig. Sicherungsmaßnahmen erfolgten mit dem Einziehen stabilisierender Betondecken und neuen Balken. Das größte Problem ist der Schwammbefall. Derzeit wird das Dach instandgesetzt, dessen Reparatur keinen längeren Aufschub geduldet hätte. Das Herrenhaus ist eines von über 530 Projekten, die die private DSD dank Spenden, den Erträgen ihrer Treuhandstiftungen und den Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.