30.11.2023 – Nordrhein-Westfalen

DSD fördert das landschaftsprägende Kloster Schweinheim bei Kirchheim

Lokalgeschichtlich, architektonisch und kunsthistorisch bedeutend

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt 250.000 Euro für Sanierungsmaßnahmen an Kloster Schweinheim zur Verfügung, unter anderem für die Reparatur der Dachkonstruktion und die Erneuerung der Schiefer-Dacheindeckung an Nordflügel, Turm und Ostseite. Das landschaftsprägende, lokalgeschichtlich, architektonisch und kunsthistorisch bedeutende Kloster gehört zu den über 720 Denkmalen, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Im Flamersheimer Wald liegt dicht am Steinbach in Alleinlage nahe des Ortes Schweinheim das ehemalige Kloster gleichen Namens. Gestiftet hat ein Ritter von Tomburg das Zisterzienserinnenkloster im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts als Grablege für seine Familie. Das vorrangig für Töchter des Adels gedachte Kloster war wirtschaftlich gut ausgestattet und verfügte über ausreichenden landwirtschaftlichen Besitz, eine Mühle und ertragreiche Weinberge in Dernau an der Ahr. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde das Kloster völlig zerstört und von 1726 bis 1728 neu errichtet. Mit der Säkularisation 1802 wurde das Kloster aufgelöst und die Kirche abgerissen, die Bauten verfielen. Nach Aufteilung der Ländereien und mehrfachem Besitzerwechsel kaufte der heutige Eigentümer 2005 die Anlage, die nun zu Wohnzwecken, als Tagungshaus und für Seminare genutzt wird.

Zum Objekt:

Von der barocken Klosteranlage auf unregelmäßigem rechteckigem Grundriss haben sich einige Bauten erhalten, die einstigen Wohnbauten im Westen und Norden, Priorat und Äbtissinnenhaus. Beide Bauteile sind zweigeschossig und bruchsteinsichtig. Das Portal des Äbtissinnenhauses trägt die Jahreszahl 1726. Aufwändig gestaltete Portale und Hochrechteckfenster mit Natursteinrahmungen prägen die Fassaden. Das Priorat schließt im Westen mit einem hohen Treppengiebel ab. Die Fenster sind als Holzstockfenster gestaltet. Im Inneren sind die ursprünglichen Grundrisse, Türen und Stuckdecken weitgehend erhalten. Schiefergedeckte Satteldächer decken die Gebäude. Im Winkel daran schließt sich der Nordflügel mit Rundturm an, der vermutlich um 1920 auf alten Fundamenten neu errichtet wurde. Im Süden befindet sich ein Stallbau mit Maueresten der Vorgängerbauten. Eine freistehende Fachwerkscheune auf der Ostseite des Hofes stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im Südosten steht die Mühle am Steinbach.