15.09.2015 – Presse , Baden-Württemberg

DSD fördert das Schwarze Tor in Rottweil

Ein großes Gemeinschaftsprojekt

Kurzfassung: Für die Mauerwerksanierung am Schwarzen Tor in Rottweil stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale 100.000 Euro zur Verfügung. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Dr. Gerold Jaeger, Ortskurator Neckar-Alb der DSD, am 18. September 2015 um 10.00 Uhr im Beisein von Marion Caspers-Merk von Lotto Baden-Württemberg an Oberbürgermeister Ralf Broß. Wegen der überregionalen Bedeutung des Tors beteiligen sich an seiner Rettung neben der DSD auch das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg und das Staatsministerium für Kultur und Medien anteilig an den Kosten. Das mittelalterliche Schwarze Tor, Wahrzeichen der Rottweiler Fastnacht, gehört nunmehr zu den über 270 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

Das Schwarze Tor in Rottweil © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

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Langfassung: Für die Sanierung des Mauerwerks des Schwarzen Tores in Rottweil stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 100.000 Euro zur Verfügung. Den symbolischen Fördervertrag an Oberbürgermeister Ralf Broß überbringt Dr. Gerold Jaeger, Ortskurator Neckar-Alb der DSD, am Freitag, den 18. September 2015 um 10.00 Uhr im Beisein von Marion Caspers-Merk von Lotto Baden-Württemberg. Die Förderung wurde möglich dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die private Denkmalstiftung seit 1991 ist. Wegen der überregionalen Bedeutung des Tors beteiligen sich an der Rettung des Tors neben der Stiftung auch das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg und das Staatsministerium für Kultur und Medien anteilig an den Kosten.

Das Schwarze Tor von Rottweil befindet sich am oberen westlichen Innenstadtrand. Das in den Schwarzwald führende Stadttor wurde zwischen 1240 und 1244 als Teil der staufischen Stadtbefestigung errichtet. Zweimal - 1571 und 1705 - wurde es erhöht: Zunächst um zwei Geschosse mit abschließendem Zinnenkranz und offenem Umgang - zeitgleich wurde der Treppenturm mit Wendeltreppe angebaut. Dann zu Beginn des 18. Jahrhunderts als der Zinnenkranz zu einem weiteren Geschoss aufgemauert und der Bau mit einem Zeltdach versehen wurde.

Heute besteht der aus Buckelquadern errichtete Torturm aus sieben Geschossen, die Durchfahrt ist in den unteren beiden Ebenen möglich. An den vier Gebäudeecken sind Löwen als Wasserspeier angeordnet. Durch den frühzeitigen Verlust der strategischen Bedeutung im 16. Jahrhundert erfuhr der Torturm eine starke Aufwertung als repräsentativer Stadtturm und als Symbol eines selbstbewussten Bürgertums.

Städtebaulich ist das einzige komplett erhaltene Stadttor Rottweils durch sein Erscheinungsbild und seine Lage am oberen Ende der Hauptstraße sehr markant. Alljährlich dient es als Ausgangspunkt für den Narrensprung beim Fastnachtsumzug.

Trotz kontinuierlicher Bauunterhaltung haben sich am Schwarzen Tor umfangreiche Mauerwerksschäden entwickelt. Das mit einer schwarzen Kruste überzogene Mauerwerk weist starke Salzausblühungen im Sockelbereich, Abschalungen, Fugenauswaschungen und Hohlstellen auf. Aufgrund von Abplatzungen und lockerer Mauerwerksteile musste bereits eine Notsicherung vorgenommen werden.

Mit den beabsichtigten Maßnahmen kann die Substanz des qualitätvollen, überregional bedeutenden Baudenkmals, das für die Geschichte der Stadt von besonderer Bedeutung ist, wieder für lange Zeit gesichert werden. Konkret wird - wo erforderlich - der Stein ausgetauscht, die Natursteinfassade gereinigt, der Naturstein und die Fugen restauriert, Schalen hinterfüllt und vernadelt, Kalkputzreste verfestigt, Putzhohlstellen hinterfüllt und Putzausbrüche geschlossen.

Das schwarze Tor gehört nunmehr zu den über 270 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.