Rund 20 Kilometer östlich von Göttingen und nahe am Harz befindet sich der in einer Urkunde von 1003 erstmals erwähnte Flecken Gieboldehausen. Südwestlich des Ortskerns, in einer Aue der Hahle und in parkartiger Umgebung steht das stattliche Fachwerkhaus, das auch als "Schloss" bezeichnet wird.
Zum Objekt:
Die Fachwerkstruktur des einstigen repräsentativen Burgmannsitzes wird dendrochronologisch auf 1528 datiert. Der Gewölbekeller ist noch älter und trug vor dem Umbau zum Fachwerkbau ein Steinhaus. Dieses hatte der Bauherr Hans von Minnigerode der "Römer" (1473-1552) 1498 erworben, um es zum Stammsitz seiner Familie auszubauen. Im Inneren sind insbesondere Gestaltungen des 17. und 19. Jahrhundert bedeutend. Zuletzt wurde das Denkmal Ende der 1980er Jahre umfassend restauriert.
Der mächtige freistehende Bau erhebt sich mit zwei vorkragenden Fachwerkobergeschossen über einem verputzten Erdgeschoss mit kleinem zentralem Portal und Freitreppe. Das Satteldach mit zentralem barockem Dachreiter und kleinen Gauben in drei Reihen ist schiefergedeckt, wie die Giebelflächen. Im heute als Standesamt genutzten Saal sind hölzerne Lambrien und die aufwendige Kassettendecke erhalten.