Mitte der 1990er Jahre half die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) schon einmal die Alte Apotheke in Krempe im Landkreis Steinburg zu erhalten. In diesem Jahr beteiligt sie sich erneut dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie seit 1991 ist, an den Instandsetzungsarbeiten, diesmal im ersten Obergeschoss mit 20.000 Euro. Der Fördervertrag erreicht die Denkmaleigentümer Patricia Rohde-Hehr und Wolfgang-Martin Hehr in diesen Tagen. Die Alte Apotheke in Krempe ist eines von über 170 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.
Der an einem zentralen Eckgrundstück gelegene zweigeschossige Bau auf der Reichenstraße 1 diente lange Zeit als königlich-privilegierte Apotheke zu Krempe. Heute wird das Gebäude als Wohnhaus genutzt.
Die ältesten Teile des Hauses gehen auf die Zeit um 1470 zurück. Mit dem Ausbau Krempes zur Festungsstadt Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das Gebäude erneuert und umgebaut. Umfangreiche Teile des Fachwerks stammen folglich aus den Jahren um 1540. Das Gebäude hat geschnitzte Renaissance-Fensterpfosten mit einer ungewöhnlich reichen und aufwendigen Befensterung. Im Spätbarock wurde das Haus auf seine heutige Größe verlängert. Den Bau deckt ein Satteldach.
Aus der Blütezeit der Apotheke nach 1712 hat sich im Obergeschoss eine bemalte Holzdecke von hoher Qualität erhalten. In Kränzen und Rankenwerk sind Landschaftsszenen dargestellt. Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Erdgeschosswände in Backstein erneuert. Da erneuerte man auch den straßenseitigen Giebel im Obergeschoss.
Aus allen Bauphasen haben sich im Inneren umfassende Ausstattungsreste, vor allem Malereibefunde, erhalten. Besonders reizvoll ist die reich geschnitzte originale Barockeingangstür. Dieser Bestand macht das Denkmal zu einem der wichtigsten Bürgerhäuser im Lande.
Das Restauratorenehepaar Hehr hat sich mit der "Alten Apotheke" ein ehrgeiziges Ziel vorgenommen. Die sorgfältig und behutsam ausgeführten Arbeiten wurden vorbildlich ausgeführt und wurden auch vom Landesdenkmalamt besonders gefördert.