Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Stiftung ist, die Instandsetzung der Delme-Stauanlage an der Hasberger Wassermühle in Delmenhorst. Der Fördervertrag erreicht in diesen Tagen Matthias Stöver vom Ochtumverband. Damit stehen 50.000 Euro für Rückbau, Demontage und Montage, für Mauerwerks-, Stahlbau- und Betonsanierungsarbeiten zur Verfügung.
Die Delme-Stauanlage ist eine Mühlenstauanlage, die aus drei Wehrfeldern mit Holz-Schütztafeln und elektromechanisch automatisiertem Zahnstangenantrieb besteht. Die Wehranlage dient der Stauhaltung der Delme zum Betrieb der historischen Wassermühle, deren Turbinenhaus im Kern aus dem 16. Jahrhundert stammt.
Die Geschichte des Mühlenstandorts reicht bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts zurück. Nach Kriegszerstörungen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts soll das Mühlengebäude mit Baumaterial aus der 1533 zum Abbruch freigegebenen Klosteranlage in Hude wiedererrichtet worden sein. In dänischer Zeit gingen 1687 die Roggenmühle sowie eine Walk- und Sägemühle auf der gegenüberliegenden Delmeseite durch Erbpachtvertrag in den Besitz der Familie von Witzleben über. Sie wurde 1899 aus Rentabilitätsgründen abgerissen. Nach der Aufhebung des Mühlenzwanges 1855 wurden die Mühlen für 13.600 Thaler Gold an einen Müller verkauft. 1926 schließlich erwarb die damalige Delmenhorster Wasseracht (der heutige Ochtumverband) die Wassermühle.
Durch den Bau des Delme-Staus 1938 ließen sich die Wasserverhältnisse der Mühle nachhaltig verbessern. Doch die Baufälligkeit des Wasserrades und der Stauanlage führte 1950 zur Inbetriebnahme einer neuen Stau- und Kraftanlage mit einer Wasserturbine von 45 PS. Nachdem 1986 der Mühlenbetrieb eingestellt wurde, pachtete die Stadt Delmenhorst das Mühlengebäude und führte es nach einer Renovierung und Restaurierung der musealen Nutzung zu.
Die nun anstehenden Maßnahmen zur Sanierung der Stau- und Wehranlage sind für die Wasserhaltung und -regulierung erforderlich. Die Delme-Stauanlage ist somit eines von über 340 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte.