21.06.2016 – Schleswig-Holstein

DSD fördert die Rehder-Hofanlage in Neuendorf bei Elmshorn im Landkreis Steinburg

Ein Lebenswerk vor sich

Kurzfassung: Für die Instandsetzung der Reetdachdeckung über dem Haupthaus der Rehder-Gutsanlage in Neuendorf bei Elmshorn überbringt Johann Behringer, Ortskurator Hamburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am 24. Juni 2016 um 11.00 Uhr vor Ort einen Fördervertrag in Höhe von 40.000 Euro an Denkmaleigentümer Steve Lissina und Kathrin Glinicki. Das Mitte des 17. Jahrhunderts erbaute Fachhallenhaus gehört zu den über 170 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.

Langfassung: Auf einem alten Deich Mitte des 17. Jahrhunderts errichtet, ist es beim Haupthaus der Rehder-Gutsanlage in Neuendorf bei Elmshorn im Landkreis Steinburg zu Schäden am Mauerwerk, Rissen im Nordgiebel und zur Verformung der Dielenständer gekommen. Auch das Reetdach und die Dachkonstruktion sind stark sanierungsbedürftig. Nun überbringt Johann Behringer, Ortskurator Hamburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Freitag, den 24. Juni 2016 um 11.00 Uhr in Moorhusen 11, 25335 Nueendorf, einen Fördervertrag in Höhe von 40.000 Euro für die Instandsetzung der Reetdachdeckung an die Denkmaleigentümer Steve Lissina und Kathrin Glinicki.

Die Hofanlage liegt in Elbnähe zwischen Elmshorn und Glückstadt auf einem alten Deich. Trotz der Nähe zu Hamburg hat die Landschaft den typischen ländlichen Anblick der Elbregion bewahrt, zu der immer schon Deichanlagen gehörten. Die Gebäude wurden laut dendrochronologischem Gutachten in zwei Bauabschnitten 1645 und 1646 errichtet. Das Hauptgebäude ist ein Fachhallenhaus mit geräuchertem Kerngerüst und massivem Mauerwerk. Die ursprüngliche Holzkonstruktion ist umfangreich erhalten. Die Außenwände im Wohnbereich wurden vermutlich im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts erneuert. Wiederverwendet wurden Wandpaneele einer älteren Ausstattung aus den Jahren um 1800. Der Wirtschaftsbereich wurde nach 1903 durch die Verlängerung des Nordgiebels und die Hinzufügung von Außenmauern stark verändert. Seither war sowohl land- als auch hauswirtschaftlich die Nutzung kontinuierlich.

Die Hofanlage ist im Hinblick auf die Mauer- und Dachsubstanz in einem bemitleidenswerten Zustand. Da das Haus leicht versetzt zum Deichverlauf steht, sacken die gegenüberliegenden Mauerecken ab. Gestoppt werden soll dieser Verfallsprozess durch den Abriss eines Anbaus aus dem 19. Jahrhundert, der als Stall genutzt wurde. Dagegen ist der Zustand des Baumaterials hervorragend. Das Holz wurde wohl über die Ostsee aus Schweden als Flöße transportiert und so konserviert. Die neuen Eigentümer haben den Hof erworben, um den Zustand des Hauses trotz der Neubewohnung weiterhin zu erhalten. Damit nehmen sie ein bewundernswertes Lebenswerk auf sich. Unterstützt werden sie durch einen ständigen Austausch mit dem Landesdenkmalamt. Optimistisch stimmt, dass die Eigentümer ein bodenständiger Realitätssinn und handwerkliches Vermögen auszeichnet.

Die Hofanlage besitzt einen hohen Zeugniswert für die verschiedenen Bau- und Lebensphasen seit ihrer Errichtung im 17. Jahrhundert. Sie ist eines von über 170 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.