29.10.2018 – Berlin

DSD fördert die Sophienkirche in Berlin-Mitte zum achten Mal

Ev. Sophienkirche in Berlin-Mitte © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Linge

Download

Ev. Sophienkirche in Berlin-Mitte © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

Download

Stück wird Stück erstrahlt das Gotteshaus
mit dem hochaufragenden Turm im alten Glanz

Mit bislang über 240.000 Euro unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) seit 2009 Restaurierungs- und Instandsetzungsarbeiten an der Sophienkirche in Berlin-Mitte. Nun erhält Pfarrerin Dr. Christine Schlund einen weiteren Fördervertrag über 30.000 Euro. Mit der achten Förderung sollen im Innenraum die Kirchenschiffswände unter den Emporen und die Emporenbrüstung restauriert werden. Der Sophienkirche kommt auf dem Gebiet des Kirchenbaues und des kulturgesellschaftlichen, politischen und sozialen Lebens zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine große künstlerische, geschichtliche und wissenschaftliche Bedeutung zu. Sie ist eines der über 180 Projekte, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden, der Erträge der ihr anvertrauten Stiftungen und der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Berlin unterstützen konnte.

Die als typisch Berliner protestantische Predigerkirche mit querorientiertem schlichten Emporensaal und hohem Walmdach 1712 von Königin Sophie Luise gestiftete Kirche erhielt wenige Jahre später einen stattlichen Turm, der in seiner Erscheinungsform dem einst nahegelegenen Münzturm nachempfunden war. Den letzten 70 Meter hoch aufragenden barocken Kirchturm in Berlin prägen im Erscheinungsbild verputzte Flächen und die Sandsteingliederung. Der obere Teil des Turms springt stark zurück, "in Form eines plastisch bewegten Säulenaufbaues von zwei Geschossen ionischer Ordnung mit lebhaft geschweifter Haube", wie der Kunsthistoriker Georg Dehio schreibt. Das Kirchenschiff wurde 1892 nach den Plänen von Friedrich Schulze, Adolf Heyden und Kurt Berndt im Neobarockstil zu einer einschiffigen Hallenkirche mit dreiseitiger Empore und Chorapsis umgebaut. Dabei erhielt die Kirche den eisernen Dachstuhl und eine schlichte neue Innenraumfarbfassung im Stil des Neobarocks.

Von der Innenausstattung sind Kanzel, Rokokotaufe und Orgel sowie reich gestaltete Epitaphien auf dem ehemaligen Kirchhof erhalten. Nach der Sanierung des Dachstuhls und der Dachflächen folgten Putz- und Sandsteinarbeiten, die Instandsetzung des Turms und des Turmhelms. Anschließend konnten das Schiffsdach und die Fassaden instandgesetzt werden. Bei der Putzsanierung gelang es, 80 Prozent des ursprünglichen Putzes aus dem Jahr 1894 zu erhalten. Des Weiteren erfolgt sind die restauratorische Sicherung der Epitaphe an der Außenfassade und die statische Ertüchtigung des Altars sowie die Restaurierung der Raumschale der Chorapsis, der Schiffsdecke und der Schiffswände oberhalb der Emporen.