25.09.2015 – Presse , Nordrhein-Westfalen

DSD fördert die Urbanuskirche in Bad Sassendorf

Romanische Malereien im Blick

Auch dank der Erträgnisse der treuhänderischen "Emil und Hanna Flatz-Stiftung" in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) kann nun die restauratorische Zustands- und Schadenserfassung der romanischen Wandmalereien in der Sakristei und im Kirchenschiff der St. Urbanuskirche in Bad Sassendorf im Landkreis Soest für die Ausformulierung eines griffigen Konservierungskonzept erstellt werden. Am Montag, den 28. September 2015 um 17.30 Uhr überbringt Kristin Wichert, Ortskuratorin Paderborn der DSD, den entsprechenden Fördervertrag über 7.000 Euro an Pfarrer Ralph Frieling.

Die spätromanische Dorfkirche St. Urbanus liegt im Bad Sassendorfer Ortsteil Weslarn. Die Arbeiten an Langhaus, Chor und Turm endeten vor 1230. Die südlich am Chor angebaute Kapelle aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde später als Sakristei genutzt. Die schlichte Halle des Kirchenschiffs aus Bruchstein endet in einem Chorquadrat. Es liegt mit dem First etwas tiefer als das Schiff und leitet in die noch niedrigere Apsis über. Die Apsis und der vorgesetzte, verputzte Westturm sind leicht eingezogen. Den mächtigen Turm gliedern Rundbogenblenden und gekuppelte Schallöffnungen mit Zwillingsfenstern. Rundbogenfenster prägen auch die Fassaden des Langhauses, das ein Satteldach deckt. Im Südportal fallen die Säulen auf, es schließt mit einer Kleeblattblende im Bogenfeld.

Kreuzförmige Pfeiler, spitzbogige Gurt- und Scheidbögen, hohe Gratgewölbe im Mittelschiff und Gewölbe mit Stichkappen in den Seitenschiffen prägen den Innenraum. Bemerkenswertes Inventar sind das Altarretabel aus dem 17. Jahrhundert, ein spätgotisches Sakramentshäuschen, ein becherförmiger Taufstein mit Blattfries aus dem Beginn des 13. Jahrhundert, die Kanzel aus der Zeit um 1600, das zwanzig Jahre jüngere Chorgestühl, das Orgelgehäuse von 1702 und die Glocken aus dem 15. und 16. Jahrhundert.

Um 1900 wurden die spätromanischen Malereien in der Kirche wiederentdeckt und teilweise freigelegt. 1956/1958 legte man die Malereien vollständig frei und ergänzte sie. Im Langhaus handelt es sich um florale und figürliche Gewölbemalerei aus dem beginnenden 13. Jahrhundert, in der Sakristei sind es figürliche Wandmalereien aus der Zeit um 1180/1190. In der Nordapsis hat man zwei heilige Könige mit Spruchbändern und in der Kalotte die Marienkrönung dargestellt.

Die Urbanuskirche ist eines der über 370 Projekte, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.