27.11.2017 – Bayern

DSD fördert die Wallfahrtskirche Frauenbründl in Bad Abbach

Eremiten und ein Gnadenbild

Kurzfassung: Für die Instandsetzung des Dachwerks über der Wallfahrtskirche Frauenbründl in Bad Abbach stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr 30.000 Euro zur Verfügung. Nun besucht Dr. Werner Chrobak, Ortskurator Regensburg und Oberpfalz der DSD, am 29. November 2017 um 14.00 Uhr Pfarrer Johannes Schuster, um sich bei einem Pressetermin vor Ort von Architekt Wolfgang Kugler die Baumaßnahmen erläutern zu lassen. Die 1725 errichtete Wallfahrtskirche zählt zu den über 380 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Langfassung: Für die Instandsetzung des Dachwerks über der Wallfahrtskirche Frauenbründl in Bad Abbach stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr 30.000 Euro zur Verfügung. Nun besucht Dr. Werner Chrobak, Ortskurator Regensburg und Oberpfalz der DSD, am Mittwoch, den 29. November 2017 um 14.00 Uhr im Beisein von Christian Rose von Lotto Bayern den Pfarrer Johannes Schuster, um sich bei einem Foto- und Pressetermin vor Ort von Architekt Wolfgang Kugler die Baumaßnahmen erläutern zu lassen.

Die Wallfahrtskirche Frauenbründl auf dem Weg von Bad Abbach nach Saalhaupt ist Teil einer Einsiedelei der Eremiten-Kongregation. Zur Einsiedelei gehören auch ein Kapitelhaus als zweigeschossiger Walmdachbau mit Sakristei sowie mehrere ein- und zweigeschossige Nebengebäude mit Satteldächern, die alle aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen. Frauenbründl ist eine kleine, aber sehr lebendige Wallfahrt. Täglich besuchen etwa 50 bis 100 Pilger das Heiligtum.

Die Entstehung des Platzes verdankt sich einer Quelle an der Außenseite des Chors, die im 15. Jahrhundert von einem Wundarzt gefasst wurde und der die Pilger heilsame Wirkung bei Augenleiden zugeschrieben haben. Das Gnadenbild aus Terrakotta, eine Schmerzhafte Muttergottes, brachte der erste Eremit aus Umbrien mit.

Die barocke Saalkirche mit Satteldachtragwerk und Dachreiter wurde 1725 anstelle einer hölzernen Feldkapelle errichtet. Das Kirchenschiff ergänzt ein leicht eingezogener korbbogig geschlossener Chor. Das Langhaus und der Chor im Osten bestehen aus Ziegelmauerwerk. Frauenbründl ist die älteste heute noch bewohnte Einsiedelei in Deutschland.

Verformte und geschädigte Zerr- bzw. Stichbalken und Sparrenfußpunkte gefährdeten den Turm-Dachstuhl und das Langhaus. Der Chorbereich riss vom Langhaus ab und ein vertikales Rissbild an der Außenfassade zeigte sich am Übergang zum Chor. Der Glockenturm stand sichtbar schief. Inzwischen sind die Arbeiten an den Dachwerken, bis auf den Glockenturm, der als Aufsatzturm in die Dachkonstruktion integriert ist, weitgehend abgeschlossen. Von der historischen Dachkonstruktion wurden nur die Holzteile ausgetauscht, bei denen keine Tragfähigkeit mehr gegeben war. Das Dachwerk ist in enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden in situ instandgesetzt worden.

Trotz der Aufhebung der Eremitenverbrüderung durch die Regierung im Jahr 1804 gab es weiterhin einzelne Klausner, die als Franziskaner-Tertiarier 1843 erneut zu einer Kongregation vereinigt wurden. Deren Kapitelhaus steht in Frauenbründl bei Abbach. Sie wählen sich auf drei Jahre einen Altvater, zwei Assistenten und einen Sekretär, der Bischof bestätigt die Wahlen und bestellt einen Geistlichen als Präses.

Frauenbründl ist ein gefälliges Denkmalensemble mit wohl proportionierter Staffelung der Baumassen und reizvoller Einbettung in die Landschaft. Die Wallfahrtskirche zählt zu den über 380 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.