Am 30. November 2017 um 14.00 Uhr überbringt Dörte Lossin, Ortskuratorin Oldenburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Thomas Knof von Lotto Niedersachsen an Thomas Honnigfort von der katholischen Kirchengemeinde St. Martinus bei einem Pressetermin vor Ort einen symbolischen Fördervertrag über 100.000 Euro für die Restaurierung der Außenfassaden der St. Martinuskirche in Haren. Der Vertrag für den sogenannten Emsland-Dom wurde möglich durch die Erträgnisse der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD seit 1991 ist.
Im Zentrum von Haren steht an der Stelle eines Kirchenbaus aus dem 13. Jahrhundert als Wahrzeichen der Stadt die katholische Kirche St. Martinus, die wegen ihres äußeren Erscheinungsbildes auch "Emsland-Dom" genannt wird. Sie entwickelte sich aus einem Mitte des 19. Jahrhunderts nach Plänen des arenbergischen Bauinspektors J. Niehaus errichteten neuromanischen Kirchenbau. Kurze Zeit später wurde die Kirche nach Plänen der Architekten Ludwig Becker und Wilhelm Sunder-Plassmann grundlegend neubarock umgebaut und schließlich zwischen 1908 und 1911 das ursprünglich dreischiffige Langhaus der alten Kirche in eine 15 Meter breite Halle umgewandelt. Von der neuromanischen Kirche blieben der Glockenturm und die Seitenmauern des Langschiffes erhalten.
Das Bauwerk wurde in einer besonderen Eisen-Beton-Konstruktion als Skelettbau errichtet, für die damalige Zeit in dieser Region eine völlig neuartige Konstruktionsweise. Die tragende Unterkonstruktion der mächtigen 58 Meter hohen Kuppel, die sich nach oben zu zwei Laternen verjüngt, besteht ebenfalls aus einer Eisenkonstruktion. Zwischen den massiven Eisenbetonpfeilern und Betonunterzügen hat man eine innere und eine äußere Wandschale aus bewehrtem Beton gegossen. Die Außenhaut wurde mit einem aufgezogenen und überarbeiteten Steinputz veredelt. Die Architekturgliederungen der Fassaden bestehen aus aufmontierten gegossenen Formteilen. Die gesamte innere Raumschale mit Gewölben, Bögen, Pilastern und Gesimsen wurde in einer Rabitz-Konstruktion erstellt.
Den Kircheninnenraum, der 800 Besuchern einen Sitzplatz bietet, prägen bleiverglaste Fenster mit figürlichen Darstellungen, umfangreiche Deckenbemalungen mit figürlichen und floralen Motiven, Engelsfiguren auf Höhe des umlaufenden inneren Traufgesimses, die Orgelempore, verschiedene Ausstattungsgegenstände und der hohe neubarocke Hochaltar.
Der Emsland-Dom gehört zu den über 370 Objekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.