12.07.2021 – Niedersachsen

DSD fördert erneut das Gartenhaus von Gut Rixförde in Hambühren

B wie Barckhausen und die Jahreszahl 1911

Dank zweckgebundener Spende stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) exakt 30.586 Euro für die Restaurierung der historischen Stahlschiebetüranlage im Gartenhaus von Gut Rixförde in Hambühren zur Verfügung. Das Gartendenkmal, an dessen Dachinstandsetzung sich die DSD 2015 beteiligt hat, gehört zu den über 460 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Niedersachsen fördern konnte. Gut Rixförde liegt inmitten eines alten Waldgebietes, ein wenig abseits der Landstraßen im Dreieck Fuhrberg, Celle, Hambühren. Der Landbesitz erstreckt sich vom Süden der Siedlungsgrenzen Hambührens bis vor die Tore Wietzenbruchs und Fuhrbergs.

Der Hamburger Schiffsreeder Friedrich Leopold Loesner erwarb 1882 als privates Jagdgebiet einen ersten Teil des umfangreichen Gutsgeländes, das er mit der Zeit durch stete Ankäufe auf ein Gesamtgelände von rund 500 Hektar vergrößerte. Das von ihm 1883 errichtete Jagdhaus stellt heute den Kernbau des Gutshauses dar. Loesner betrieb auf dem Gelände auch Landwirtschaft. Dafür schuf er eine Lagerscheune und Viehställe und für die Angestellten Unterkünfte. Nach dem Tod Loesners wurde das Gut verkauft und gelangte ein Jahr später in das Eigentum von Major Oskar Barckhausen, der den landwirtschaftlichen Betrieb und die Jagd fortsetzte. Unter dessen Bauherrenschaft entstand das eingeschossige, rundum verputzte Tee- bzw. Gartenhaus. Es steht versteckt im Wald wenige Meter vom Herrenhaus entfernt.

Das auf einer leichten Anhöhe stehende Teehaus aus den Jahren 1910/1911 erhebt sich über einem ovalen Grundriss und wird von einem schiefergedeckten Kappendach gedeckt. An der Westseite ist der Eingang zu einem Keller unterhalb des Teehauses zu erkennen. Die längsseitige Hauptfassade ist auf das ehemalige Freigelände des Parks hingeordnet, wo später eine Pferdekoppel angelegt wurde. Den geräumigen Saal durchlichtet eine bodentiefe Fensterfront, die zwei ionische Säulen akzentuieren. Das Innere dominiert eine Nachbildung des Kamins im Heidelberger Schloss. Zu beiden Seiten des rund 50 Quadratmeter großen Raumes schließen sich seitlich zwei kleinere im Rund abschließende Räume mit je einem konvex gewölbten Fenster an. Betreten kann man das Gartenhaus von der Waldseite her durch eine schmale zweiflügelige Eingangstür, die ein Sandsteingewände einrahmt. In dessen Mitte trägt ein Konsolstein ein eingemeißeltes "B" und die Jahreszahl 1911 – ein Hinweis auf den Bauherren Barckhausen und das Jahr der Erbauung.